US-Aktien: Risikoprämie erstmals negativ seit dem Jahr....
Auch wenn der US-Aktienmarkt der aussichtsreichste unter den großen Märkten dieser Welt ist, mahnen die dortigen, hohen fundamentalen Bewertungen zur Vorsicht, warnt der Vorstandsvorsitzende von MainSky Asset Management aus Frankfurt.

Die Bedingungen für Risiko-Assets sind im Vergleich zur zweiten Jahreshälfte 2024 nun nicht mehr ganz so günstig. Zwar bleibt der Ausblick für die US-Wirtschaft insgesamt positiv, allerdings sind laut Dr. Eckhard Schulte, Vorstandsvorsitzender MainSky Asset Management, viele Faktoren wie die Gewinn- und Margenstärke der US-Ökonomie mittlerweile Konsens geworden. Folglich preist Dr. Schulte zufolge der Markt nicht nur für 2025, sondern auch darüber hinaus ein solides Gewinnwachstum ein.Für dieses Jahr wird im S&P 500 ein Gewinnwachstum von ca. 13 Prozent erwartet, was zwar ambitioniert klingt, aufgrund der starken Margenentwicklung dennoch realistisch ist, aber eben auch wenig Puffer für Enttäuschungen lässt.
Zudem sind die Bewertungen an den US-Aktienmärkten hoch. Dies gilt sowohl gegenüber der eigenen Historie – gemessen an allen gängigen Maßstäben wie z.B. P/E, P/Sales, Dividend Yield – als auch gegenüber den Bondmärkten. Hier liegt die Risikoprämie für den S&P 500 im negativen Bereich, d.h. die „Earnings Yield“ ist unter die Rendite der zehnährigen US-Staatsanleihe gefallen, hält Schulte fest.
Negative Risikoprämie liefert Warnsignal
Günstige Bewertungen haben oft gute Gründe
In den USA stimmt zwar das fundamentale Bild, der Aktienmarkt aber ist recht teuer. Europa und China sind zwar günstig bewertet, dafür aber stimmt Schulte zufolge das fundamentale Bild nicht: "Aus unserer Sicht bleibt der US-Markt damit die bevorzugte Wahl. Die USA sind die einzige große Volkswirtschaft, die eine angebotsseitige Wirtschaftspolitik verfolgt, was den Unternehmenssektor in seiner Gewinn- und Margenstärke einzigartig macht. Zudem bleiben wir dabei, dass Künstliche Intelligenz (AI) als Investmentthema in seiner Relevanz erst am Anfang steht."
Ende 2024 hätten die Fortschritte im Bereich Quanten-Computing erneut gezeigt, welche Fantasie und Kurspotenziale Innovationen in diesem Bereich noch immer lostreten. Weitere Katalysatoren dieser Art werden folgen, und damit bleibt Technologie strukturell der Zukunftssektor überhaupt. Hier bleiben Investments in den USA alternativlos und sind somit Kernbestandteil der Aktienallokation von MainSky AM.
Der Alte Kontinent ist derzeit eine "Resterampe"
Die Antwort der internationalen Investoren sei laut Schulte klar: Nur wenige erwarten, dass Europa seine strukturellen Probleme lösen kann und nur wenige sind deshalb investiert. Somit ist Europa laut Schulte mit den niedrigsten Bewertungen aktuell die „Resterampe“ des weltweiten Kapitals.
Gerade hierin aber könnte laut Schulte eine Chance für eine etwas bessere Performance 2025 liegen. Die monetären Konditionen werden mit weiteren Zinssenkungen der EZB und dem schwachen Euro in den kommenden Monaten weiter unterstützen.
"Ein Auslöser, der die niedrigen Bewertungen des Marktes wieder anheben könnte, wäre eine Verhandlungslösung im Ukraine-Konflikt. Dies könnte zumindest ein temporäres Performancefenster für europäische Aktien öffnen", prognostiziert Schulte abschließend. (aa)