UK-Inflation steigt stärker als erwartet, erreicht 41-Jahres-Hoch
Die Inflation in Großbritannien ist stärker gestiegen als erwartet und hat mit 11,1 Prozent ein 41-Jahres-Hoch erreicht. Dies verstärkt wohl den Druck auf die Bank of England (BoE), die Zinsen erneut heraufzusetzen.
Die Notenbank in London hatte eine Teuerung von 10,9 Prozent erwartet. Ökonomen rechneten im Median mit einem Anstieg der Verbraucherpreise um 10,7 Prozent - geworden ist es jedoch um einiges mehr, wie Bloomberg News berichtet. Inflationstreibend wirkten besonders Preisanstiege bei Lebensmitteln, Kraftstoffen und Energie, wie das Office for National Statistics kürzlich mitteilte. Die Inflation hätte sogar 13,8 Prozent betragen, wenn die britische Regierung nicht eine Energiepreisgarantie eingeführt hätte, die den Anstieg der Strom- und Erdgaspreise im Oktober begrenzte.
Was Aegon AM dazu sagt
James Lynch, Investment Manager bei Aegon Asset Management, kommentiert die aktuelle Inflationsrate in Großbritannien wie folgt: "Von den 11,1 Prozent für den Verbraucherpreisindex entfallen 5,6 Prozent auf Energie- und Lebensmittelpreise. Letztere stiegen im Jahresvergleich um 16,5 Prozent. Der Anstieg der Kerninflation blieb mit 6,5 Prozent im September und 6,5 Prozent im Oktober unverändert, was ein kleiner Trost ist, dass die wichtigere Inflation ohne Lebensmittel und Energie nicht stärker gestiegen ist."
Was wird die BoE am 15. Dezember machen?
Die Auswirkungen auf die Zinsentscheidungen der Bank of England, die am 15. Dezember anstehen, sind nach Ansicht von James Lynchs gering; "Wir wissen, dass wir eine hohe Inflation haben und was die Ursache dafür ist. Eine weitere Anhebung der Zinssätze wird nicht zu einer Senkung der Energiepreise führen, sondern zu einer weiteren Beeinträchtigung der Nachfrage, so dass die bereits prognostizierte Rezession noch schlimmer ausfallen würde. Wir gehen davon aus, dass die BoE die Zinssätze weniger stark anheben wird, als der Markt derzeit erwartet." (kb)