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UBP wird bei Aktien vorsichtig und sieht bessere Chancen bei...

Union Bancaire Privée (UBP) ist angesichts hoher Notierungen vieler Aktien für diese pessimistisch gestimmt und ortet ein besseres Chancen-/Risikoverhältnis bei Anleihen. Dabei geraten vor allem Emissionen von Banken ins Blickfeld.

Norman Villamin, Union Bancaire Privée (UBP)
Norman Villamin, Union Bancaire Privée (UBP)

© Union Bancaire Privée

Nach der kurzfristigen Markterholung Ende 2022 hält die Union Bancaire Privée (UBP) Aktien im aktuellen Umfeld für überbewertet. „Dass die Fed Ende letzten Jahres das Tempo ihrer Zinserhöhungen zuletzt etwas reduziert hat, ist zwar ermutigend, sollte aber Investoren nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Kampf gegen die Inflation für einen höheren finalen Zinssatz sorgen dürfte, als die Märkte derzeit einpreisen“, schreibt Norman Villamin, CIO Wealth Management bei UBP, in seinem aktuellen Monatsausblick.

Gegenwind für Aktien
Aus seiner Sicht stellt ein Wirtschaftsabschwung das größte Risiko für US-Aktien dar. „Die aktuellen Bewertungen mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 18 beim S&P 500 kennt man sonst nur von Erholungsrallys wie 1991, 2003 und 2009, oder als Vorstufe einer Aktienblase wie 1999-2000 und 2020-21.“

Aus seiner Sicht ähnelt die aktuelle Gewinnentwicklung dem Muster der frühen Rezessionsphase von 1990 und 2001. „Die aktuell hohen Bewertungen und die sinkenden Gewinnerwartungen deuten darauf hin, dass Aktien in diesem Jahr mit Gegenwind zu kämpfen haben. Wir sind daher bei Aktien vorsichtiger geworden.“

Fokus auf Carry-Strategien
Folglich ersetzt die Schweizer Privatbank zunehmend direktionales Aktienmarktexposure durch ertrag- und zinsgenerierende Anlagen. Hohe Zinscoupons lassen Villamin zufolge Anleihen zunehmend attraktiv erscheinen, insbesondere einige Kurzläufer und Pflichtwandel- bzw. CoCo-Anleihen (contingent convertible bonds).

Vor dem Hintergrund starker Bankbilanzen würde der attraktive Carry bei CoCo-Bonds selbst konjunkturell bedingt steigende Ausfallraten überkompensieren. Auch bei kurzlaufenden Hochzinsanleihen sei genügend Puffer vorhanden.

Villamin rechnet jedoch damit, dass es im Lauf des Jahres noch zu Spread-Ausweitungen kommen könnte. Aktuell würden globale CoCo-Bonds Investoren einen Zinsaufschlag gegenüber High-Yield-Anleihen bieten.

Favoritenwechsel bei alternativen Strategien
Die wachsende Attraktivität von Anleihen spiegelt sich auch bei alternativen Anlagestrategien wider. Zunehmend substituiert die Bank in Kundenportfolien einzelne Long-Short-Equity-Strategien durch Long-Short-Credit-Strategien. „Letztere können von hohem Carry, erhöhter Volatilität und stärkerer Differenzierung nach Kreditrisiken profitieren und so die möglicherweise durch eine US-Rezession bescheidene Rendite erhöhen“, so Villamin. (aa)

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