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Tradeweb über die wichtigsten Trends bei Staatsanleihen im August

Die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen legten im August auf breiter Basis zu, berichtet Tradeweb. Vor allem ein Land ragte dabei hervor.

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Vor dem Hintergrund steigender Renditen bei zehnjährigen Staatsanleihen fällt vor allem der starke Anstieg bei griechischen Anleihen auf, berichtet "Tradeweb" in einer "Institutional Money" exklusiv vorliegenden Analyse. Die griechische Rendite hatte am 5. August noch bei 0,53 Prozent geschlossen – dem tiefsten Wert seit dem Beitritt des Landes zur Eurozone –, bevor sie den Monat 15,6 Basispunkte höher bei 0,75 Prozent beendete. Finanzminister Christos Staikouras betonte erneut, dass die Prognosen für ein Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent absolut realistisch und sogar eher konservativ seien, sogar im Angesicht Covid-Pandemie und der seit Wochen anhaltenden Waldbrände.

UK auf Platz zwei
Den zweitstärksten Anstieg verzeichnete im Berichtsmonat die Rendite der zehnjährigen britischen Staatsanleihe, die um 15,5 Basispunkte auf 0,72 Prozent zulegte. Den Daten der britischen Statistikbehörde ONS zufolge war die Wirtschaft des Landes im Juni um 1,0 Prozent gewachsen, wodurch das BIP-Wachstum im zweiten Quartal bei 4,8 Prozent lag. Die Bank of England, die davon ausgeht, dass die britische Konjunktur im vierten Quartal 2021 ihr Niveau von vor der Pandemie erreichen wird, beließ die Zinssätze unverändert. Außerdem gab sie ihre Einschätzung bekannt, dass die Inflation im vierten Quartal auf bis zu vier Prozent steigen könnte, bevor sie wieder auf ihren Zielwert von zwei Prozent zurückfällt.

Eurozone: Anleihen unter leichtem Abgabedruck
In Spanien und Italien legten die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen um 14 bzw. 8 Basispunkte zu und beendeten den Monat bei 0,34 Prozent bzw. 0,71 Prozent. Laut den Mitte August veröffentlichten Eurostat-Daten wuchs die Wirtschaft der beiden Länder im zweiten Quartal 2021 um 2,8 Prozent bzw. 2,7 Prozent und somit stärker als die der Eurozone (2 Prozent) und Deutschlands (1,5 Prozent).

In Deutschland ging der Ifo-Geschäftsklimaindex im August auf 99,4 Punkte zurück, nachdem er im Juli noch bei 100,8 Punkten gelegen hatte. Die Rendite der zehnjährigen deutschen Bundesanleihe legte indessen um sieben Basispunkte zu und beendete den Berichtsmonat bei -0,39 Prozent.

Steigende Renditen auch jenseits des großen Teichs
Auf der anderen Seite des Atlantiks stieg die Rendite der zehnjährigen US-Treasury um fast sechs Basispunkte auf 1,30 Prozent. Vertreter der US-Notenbank Fed setzten ihre Diskussionen über die Möglichkeit eines allmählichen Ausstiegs aus dem Anleihekaufprogramm fort.

Bei seiner virtuellen Rede von Jackson Hole sagte Fed-Präsident Jerome Powell, dass der Prozess in der Tat im Jahr 2021 beginnen könnte. Gleichzeitig betonte er jedoch, dass dies nicht als Signal für eine Zinserhöhung zu betrachten sei.

In einem Monat mit durchwachsenen Konjunkturdaten verzeichnete die US-Wirtschaft einen Anstieg der Beschäftigungszahlen um 235.000, die geringste Zunahme seit dem Januar und deutlich weniger als die vorhergesagten 750.000 neuen Stellen. Gleichzeitig ging die Arbeitslosenquote auf 5,2 Prozent zurück. (aa)

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