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Statt Aktienverlusten: Investoren parken Milliarden in Firmen-Bonds

Während die volatilen Aktien Gefahr laufen, einen Teil ihrer jüngst erzielten Kursgewinne abzugeben, flüchten immer mehr institutionelle Investoren in Unternehmensanleihen. Das hat einen plausiblen Grund.

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© gguy / stock.adobe.com

Staats- und insbesondere Investment-Grade-Unternehmensanleihen respektive darin investierende Fonds stehen bei Anlegern derzeit ganz oben auf den Einkaufslisten. In diesem Jahr haben globale Fonds für Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating fast 70 Milliarden Dollar eingesammelt. Das ist der größte Zufluss in diesem Teil des Jahres, seit EPFR Global 2017 mit der Erfassung der Daten begonnen hat, berichtet Bloomberg News.

“Warum sollte man sich diesem sehr datenabhängigen, binären, wöchentlichen Aktienumfeld mit Zinsanpassungen aussetzen, wenn man in Staatsanleihen oder Investment-Grade-Anleihen mit kurzer Laufzeit nachts ruhig schlafen kann”, sagt Charlie McElligott, Cross-Asset Makro-Stratege bei Nomura Securities International.

Er hat seine eigene anekdotische Erfahrung gemacht und sagt, dass er Aktienfondsmanager kennt, die ihre Portfolios mit 25 bis 50 Prozent kurzlaufenden Anleihen von Blue-Chip-Unternehmen bestückt haben.

Hohe Zuflüsse

Wahl zwischen Pest oder Cholera....
Vor dem Hintergrund der hohen Inflation und der Entschlossenheit der US-Notenbank, die Zinsen weiter anzuheben, stehen Vermögensverwalter vor der Herausforderung, die am wenigsten schlechte Option auszuwählen. Die Aktien haben in letzter Zeit Prügel bezogen, die Anleihekurse stehen aufgrund der aggressiven Warnungen von Jerome Powell unter Druck, und der Wert des Bargelds schwindet.

“Kurzfristig sind Cash und Investment-Grade-Unternehmensanleihen die beste Möglichkeit, sich zu positionieren”, sagt Thomas Hempell, Leiter des Makro- und Markt-Research bei Generali Investments. “Auch wenn es keine herausragende Performance sein wird.” EPFR-Daten zufolge haben US-Aktienfonds in den letzten vier Wochen Abflüsse in Höhe von mehr als zehn Milliarden Dollar verzeichnet.

Zinsänderungsrisiken könnten teuer kommen
Für Anleger, die sich in Unternehmensanleihen engagieren, besteht das Risiko, dass sie sich an Wertpapiere mit einem langen Zeithorizont binden und bei steigenden Zinssätzen Verluste hinnehmen müssen. Bei allem Optimismus in Bezug auf erstklassige Anleihen liegt die Gesamtrendite in diesem Jahr bei weniger als ein Prozent, basierend auf einem Bloomberg-Index. Die durchschnittliche Anleihe in der Benchmark rentiert mit 5,3 Prozent und hat eine Laufzeit von fast neun Jahren.

Wie gewonnen, so zerronnen...

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“Es ist vor allem ein kurzfristiges taktisches Versteck”, sagt McElligott und warnt davor, dass die “Touristen” vom Aktienmarkt verkaufen könnten, sobald es einen nachhaltigen Bullenmarkt gibt.

Die Abenteuerlustigeren könnten in spekulative Schuldtitel investieren, um noch mehr Rendite zu erzielen. Gershon Distenfeld, Co-Leiter des Bereichs Fixed Income bei AllianceBernstein, geht davon aus, dass festverzinsliche Wertpapiere niedrigerer Qualität in den nächsten Jahren mit Aktien konkurrieren werden.

“Die Leute erkennen, dass man wahrscheinlich die gleichen Renditen mit einem viel geringeren Risiko erzielen kann, wenn man sich in denselben Teilen des Anleihemarktes statt in den Aktienmärkten engagiert”, sagte er.

Spreads engten sich ein
Aber im Moment ist der Andrang bei hochwertigen Anleihen am größten. Das hat dazu geführt, dass sich die Spreads auf ein historisch niedriges Niveau eingeengt haben, was darauf hindeutet, dass die Anleger mehr Wert auf die absolute Rendite als auf die relative Bewertung legen.

Der Renditeunterschied zwischen einer dreimonatigen US-Staatsanleihe und dem Investment-Grade-Index beträgt nur 0,7 Prozentpunkte, wie aus von Bloomberg zusammengestellten Daten hervorgeht. Laut den Strategen von JPMorgan Chase & Co. erreichte der Spread zwischen erstklassigen Unternehmensanleihen und dreimonatigen US-Bonds kürzlich ein Rekordtief.

“Was die Kapitalflüsse anbelangt, so gibt es einige Aktienanleger, die in Unternehmensanleihen umschichten”, sagte Jill Hirzel, Anlagespezialistin bei Insight Investment in London. “Investment-Grade-Anleihen sind technisch gesehen immer noch attraktiv.” (aa)

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