So verhielten sich Staatsanleihen im Juni 2025
Die Renditen am Markt für Staatsanleihen entwickelten sich im Juni durchwachsen. Auch die Geldpolitik der Notenbanken folgte keinem einheitlichen Trend. Tradeweb zeigt, wie sich die einzelnen Märkte für Govies im letzten Monat verhalten haben.
Die Europäische Zentralbank senkte am 11. Juni zum vierten Mal in diesem Jahr den Leitzins und begründete ihre Entscheidung mit der nachlassenden Inflation. Die US Federal Reserve hingegen hielt die Zinsen am 18. Juni zum vierten Mal in Folge konstant. Auch die Bank of Japan und die Bank of England ließen die Zinssätze am 17. bzw. 19. Juni unverändert.
USA
In den USA lag die Rendite der zehnjährigen Treasury Note zum Monatsende bei 4,23 Prozent und damit mehr als 19 Basispunkte niedriger als am 30. Mai. Bhas Nalabothula, Head of U.S. Institutional Rates bei Tradeweb, kommentierte: „Im Juni setzten sich die geopolitischen Unruhen im Nahen Osten fort, verschärft durch den Konflikt zwischen Iran und Israel. Am 24. Juni bestätigte Fed-Vorsitzender Jerome Powell bei einer Anhörung vor dem Kongress, dass die US-Notenbank aufgrund der höheren Inflationsaussichten die Zinsen auf absehbare Zeit unverändert lassen würde. Gleichzeitig erreichte die Rendite der zehnjährigen US-Treasury am 6. Juni ein Monatshoch von 4,51 Prozent, während der Spread zwischen den 10- und 30-jährigen Laufzeiten zum Monatsende mit 56 Basispunkten das höchste Niveau seit Anfang Oktober 2021 aufwies."
Eurozone
Der Anleihemarkt der Eurozone entwickelte sich uneinheitlich. In Belgien stieg die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe um zwölf Basispunkte auf 3,15 Prozent, während sie in Österreich um acht Basispunkte auf 2,97 Prozent zulegte. In Deutschland fiel der Anstieg mit weniger als zwei Basispunkten deutlich moderater aus, wobei die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe den Monat bei 2,53 Prozent abschloss. Die deutsche Inflationsrate sank laut vorläufigen Daten im Juni auf zwei Prozent, während der HCOB Germany Manufacturing PMI im selben Monat mit 49 Punkten ein 39-Monats-Hoch erreichte.
Großbritannien
Im Vereinigten Königreich stieg die zehnjährige Gilt-Rendite um 17 Basispunkte auf 4,49 Prozent. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte des Landes ging im ersten Quartal 2025 um ein Prozent zurück – der stärkste Rückgang seit zwei Jahren –, während die Inflationsrate im Mai von 3,5 Prozent im Vormonat auf 3,4 Prozent sank. Der S&P Global UK Manufacturing PMI stieg im Juni von 46,4 im Mai auf 47,7, und der GfK-Verbrauchervertrauensindex verbesserte sich um zwei Punkte auf -18.
Frankreich, Italien
Die Rendite der zehnjährigen französischen Staatsanleihe stieg im Juni um 10 Basispunkte auf 3,27 Prozent. Die jährliche Inflationsrate in Frankreich erhöhte sich auf 0,9 Prozent, nachdem sie im Mai einen vierjährigen Tiefstand von 0,7 Prozent markiert hatte. Im Gegensatz zu ihrem französischen Pendant sank die Rendite der zehnjährigen italienischen Benchmark-Anleihe um fast drei Basispunkte auf 3,46 Prozent. Die italienische Inflationsrate stieg im Juni leicht auf 1,7 Prozent (Vormonat: 1,6 Prozent).
Nippon
In Japan ging die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihe im Juni um acht Basispunkte auf 1,43 Prozent zurück, nachdem sie im Mai um fast 20 Basispunkte gestiegen war. Während die langfristigen Renditen im Mai noch Rekordhöhen erreicht hatten, zeigten sie im Juni eine verhaltene Bewegung, da die Bank of Japan die Zinssätze unverändert ließ und die Inflationsrate des Landes im Jahresvergleich auf 3,1 Prozent zurückging.
Australien
In Australien fiel die Rendite der zehnjährigen Benchmark-Anleihe zum Monatsende um fast neun Basispunkte auf 4,25 Prozent, nachdem sie im Mai um 19 Basispunkte gestiegen war. Die Inflationsrate lag im ersten Quartal dieses Jahres bei 2,4 Prozent und blieb damit gegenüber dem Vorquartal unverändert. (kb)