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SNB-Chef Jordan ist "falkish", hält weitere "gewisse Straffung" für nötig

Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank Thomas bereitet die Märkte in einem Interview auf weitere Zinsschritte vor und hat die Kerninflation genau im Blick.

Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank
Thomas Jordan, Präsident der Schweizerischen Nationalbank
© Stefan Wermuth / Bloomberg News

Die Schweizerische Nationalbank wird nach den Worten ihres Präsidenten Thomas Jordan die Zinsen wahrscheinlich weiter anheben müssen, um die Inflation einzudämmen. “Wir können eine weitere Straffung nicht ausschließen”, sagte Jordan in einem Interview mit Bloomberg Television auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos am Donnerstag. “Wir sind jetzt ungefähr bei ein Prozent, und die Inflation liegt immer noch über zwei Prozent. Es ist also klar, dass eine gewisse Straffung wahrscheinlich in Aussicht steht.”

Von Bloomberg befragte Ökonomen erwarten derzeit eine weitere Anhebung um einen halben Prozentpunkt auf 1,5 Prozent im März und gehen davon aus, dass die SNB dann ein Jahr lang auf diesem Niveau verharrt, merkt die Nachrichtenagentur in ihrem Bericht an.

Weiterer Zinsschritt zu erwarten
Die SNB gibt traditionell keine expliziten Prognosen über ihren geplanten Zinspfad ab, eine Position, die Jordan bekräftigte. Die jüngste Inflationsschätzung der Zentralbank von 2,4 Prozent für 2023, die über der Obergrenze von 2,0 Prozent liegt, deutet jedoch auf eine weitere Straffung hin.

Bislang hat die SNB die Zinsen in diesem Zyklus um 175 Basispunkte angehoben, verglichen mit 250 Basispunkten bei der EZB und 425 Basispunkten bei der Federal Reserve. Obwohl die Zinssätze dadurch angesichts der niedrigen Inflation in der Schweiz real über das Niveau der Eurozone angehoben wurden, haben Analysten davor gewarnt, dass eine zunehmende Zinsdifferenz Wetten gegen den Schweizer Franken auslösen könnte.

Frankenkurs unter Beobachtung
“Eigentlich äußern wir uns nicht mehr zur täglichen Volatilität des Schweizer Frankens“, sagte Jordan. “Natürlich bleibt der Wechselkurs für uns extrem wichtig, und wenn der Schweizer Franken wieder zu stark wird, werden wir nicht zögern, wieder auf dem Devisenmarkt aktiv zu werden.”

Die relative Stärke der Währung in den letzten Jahren sei “wahrscheinlich der wichtigste Grund” dafür, dass die Inflation in der Schweiz spürbar schwächer sei als anderswo, sagte er. Dennoch hat sich das von den Währungshütern wahrgenommene inländische Preisumfeld verschoben.

Veränderte Inflationsdynamik
“Die Inflation ist viel breiter gefächert”, sagte er. “Sie ist überall, im Dienstleistungssektor, bei den Mieten usw. Wir können diese Zweitrundeneffekte also nicht vermeiden, aber wir müssen dafür sorgen, dass sie am Ende den Inflationsprozess nicht dominieren.”

Früher hätten die Unternehmen höhere Kosten im Einkauf abgewehrt und es vermieden, höhere Preise an die Kunden weiterzugeben, bemerkte Jordan und fügte hinzu, dass sich “die Inflationsdynamik jetzt ganz erheblich verändert” habe.

“Wir werden unbedingt dafür sorgen, dass die Inflation mittel- bis langfristig unter 2,0 Prozent bleibt”, betonte er.

SNB-Vizepräsident Martin Schlegel äußerte sich auf einer Veranstaltung in Zürich in ähnlicher Weise wie sein Amtskollege und wies darauf hin, dass die Unternehmen offener für Preiserhöhungen geworden seien, um ihre Gewinnspannen zu verbessern. (aa)

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