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Schroders: Ruhe bewahren und sich nicht vom Weg abbringen lassen

Der Aktienmarkt kann auf lange Sicht einen enormen Beitrag zum Vermögensaufbau leisten, aber kurzfristige Schwankungen und das Risiko von Kursverlusten sind der Preis. Sich keine Sorgen zu machen ist leichter gesagt als getan, denn so sind die meisten nicht gestrickt.

Duncan Lamont, Head of Strategic Research bei Schroders
Duncan Lamont, Head of Strategic Research bei Schroders© Schroders

Was man tun kann, um sich zu in den aufwühlenden Börsenzeiten beruhigen, ist eigentlich ganz einfach: Sich auf objektive, datenbasierte Analysen stützen, um besonnen zu reagieren. "Die meisten Anleger tun gut darin, ruhig zu bleiben, sich auf ihre Strategie zu besinnen und sich von der Volatilität nicht einschüchtern zu lassen, sondern die sich daraus ergebenden Chancen zu erkennen", sagt Duncan Lamont, Head of Strategic Research bei Schroders.

1. Der Aktienmarkt fällt im Durchschnitt alle vier Jahre um 20 Prozent, in den meisten Jahren um zehn Prozent
An den weltweiten Aktienmärkten, dargestellt durch den MSCI World Index, gab es in 30 der 53 Kalenderjahre vor 2025 Einbrüche von zehn Prozent. In den letzten zehn Jahren waren dies die Jahre 2015, 2016, 2018, 2020, 2022 und 2023. Stärkere Einbrüche von 20 Prozent gab es in 13 der 53 Jahre (im Durchschnitt alle vier Jahre – aber wenn es in diesem Jahr passiert, sind es vier Mal in den letzten acht Jahren, nämlich 2018, 2020 und 2022). Trotz dieser regelmäßigen Rücksetzer hat der US-Markt in diesem 53-Jahres-Zeitraum insgesamt hohe durchschnittliche jährliche Erträge erzielt.

Größte Börseneinbrüche in jedem der letzten 53 Kalenderjahre, MSCI World (US-Dollar)

Quelle: LSEG DataStream, MSCI, und Schroders. Daten bis 31. Dezember 2024 für den MSCI World Preisindex in US-Dollar.

2. Investitionen am Aktienmarkt sind kurzfristig sehr riskant, langfristig aber eher weniger – im Gegensatz zu Cash
Unter Verwendung von fast 100 Jahren Daten zum US-Aktienmarkt hat man bei Schroders Folgendes herausgefunden: Wenn man einen Monat investiert gewesen wäre, so hätte man in 60 Prozent der Fälle die Inflation geschlagen, aber in 40 % der Fälle wäre man hinter ihr zurückgeblieben. Dies ist eine ähnliche Erfolgsquote wie bei Bargeld.

Wäre man jedoch länger investiert gewesen, würden sich die Chancen erheblich zum eigenen Gunsten verändern. Auf Zwölf-Monats-Basis hat der Aktienmarkt die Inflation in 70 Prozent der Fälle übertroffen. Bei einem Zeithorizont von fünf Jahren steigt diese Erfolgsquote auf fast 80 Prozent. Bei zehn Jahren liegt sie bei fast 90 Jahren. Und es gab in Schroders Analyse keinen 20-Jahres-Zeitraum, in dem Aktien die Inflation nicht geschlagen hätten.

Prozentualer Anteil der Zeiträume, in denen US-Aktien und Cash die Inflation schlugen 1926 bis 2024

Quelle: Aktien dargestellt durch Ibbotson SBBI US Large-Cap Stocks, Barmittel durch Ibbotson US (30 Tage) Treasury Bills. Daten bis Dezember 2024. Morningstar Direct, abgerufen über CFA Institute und Schroders.

3. Sich von der Volatilität einschüchtern zu lassen, könnte einem langfristig teuer zu stehen kommen
Der VIX-Index, ein Maß für die erwartete Volatilität für den S&P 500 in den nächsten 30 Tagen, schloss am Freitag, den 04.04.2025, bei 45 Punkten und damit deutlich über dem langfristigen Durchschnitt von 19 Punkten. In der Vergangenheit war es jedoch eine schlechte Idee, in Zeiten erhöhter Angst zu verkaufen.

Schroders hat eine Umschichtungsstrategie simuliert, bei der täglich Aktien aus dem S&P 500 verkauft und in Barmittel umgeschichtet wurden, sobald der VIX über 33 lag, und dann wieder in Aktien umgeschichtet wurde, sobald er wieder unter 33 fiel. 33 ist ein Wert, der nur in fünf Prozent der Zeit überschritten wurde, daher wurde er hier als „Höchststand“ verwendet. Dieser Ansatz hätte eine jährliche Rendite von 7,0 Prozent erbracht (ohne Berücksichtigung der Kosten) und damit deutlich schlechter abgeschnitten als eine Strategie, die kontinuierlich in Aktien investiert geblieben wäre und eine jährliche Rendite von 9,70 Prozent erbracht hätte, wiederum ohne Berücksichtigung der Kosten.

Wachstum von 100 US-Dollar, die vollständig in Aktien investiert sind, im Vergleich zu einer Umschichtung in Cash bei hohem VIX
Werte über 33,0 stellen die obersten fünf Prozent der Erfahrungswerte für den VIX dar. Das Portfolio wird täglich in Abhängigkeit vom Stand des VIX zum vorherigen Börsenschluss neu gewichtet. Aktienindex ist der S&P 500, Barmittel sind 30-Tage-Barmittel. Daten bis zum 4. April 2025. Die Zahlen berücksichtigen keine Kosten, einschließlich Transaktionskosten.

Quelle: CBOE, LSEG Datastream, Schroders

Was jetzt zu beachten ist
Wie bei allen Investitionen lässt die Vergangenheit nicht unbedingt Rückschlüsse auf die Zukunft zu, aber die Geschichte zeigt, dass Anleger beträchtliche Verluste erlitten hätten, wenn sie auf die Risiken an den Aktienmärkten mit Kurzschlussreaktionen reagiert hätten. (kb)

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