Logo von Institutional Money
| Märkte

Ray Dalio skizziert Zollfolgen anhand des Deutschlands der 30er-Jahre

Der Gründer von Bridgewater Associates zeichnet ein bedrohliches Bild der Zukunft, das zum Teil an die 1930er-Jahre des vorigen Jahrhunderts erinnert und rät, angesichts möglicher geopolitischer Konflikte, auf neutrale Länder zu setzen.

Ray Dalio, Bridgewater Associates
Ray Dalio, Bridgewater Associates© Jeenah Moon / Bloomberg

Hedgefonds-Milliardär Ray Dalio beschreibt seine Besorgnis über die globalen Auswirkungen des derzeitigen Handelskriegs mit dem Verweis auf das Deutschland der 1930er Jahre - und merkt an, das neutrale Länder in solchen Konflikten gut abschneiden dürften. Das berichtet Bloomberg News.

Alles hat Konsequenzen
Auf die Frage nach den Folgen eskalierender Zollspiralen erinnerte Dalio am Mittwoch auf einer CNBC-Konferenz in Singapur mit Blick auf Deutschland an den damaligen Schuldenschnitt, eine Erhöhung der Zölle zur Steigerung der Einnahmen und den Ausbau der heimischen industriellen Basis.

“Seien Sie nationalistisch, protektionistisch und militaristisch. Das ist die Art und Weise, wie diese Dinge funktionieren”, führte der Gründer von Bridgewater Associates aus. “Ich würde also sagen, dass wir aus der Vergangenheit gelernt haben, wie das aussieht, und das Problem mit all dem ist wirklich die Konfrontation, der Kampf.”

Zölle könnten zu Auseinandersetzungen zwischen den Ländern führen, so Dalio. Dabei stellt er klar, dass er sich nicht unbedingt auf eine militärische Konfrontation bezog. “Denken Sie an die USA, Kanada, Mexiko und China”, sagte er dem Publikum. „Es wird dort zu Auseinandersetzungen kommen und das wird Konsequenzen haben, und ich denke, das ist das Wichtigste, worauf wir achten müssen.”

Neutralität bringt Vorteile
Neutrale Länder indessen dürften gut dastehen, da sie möglicherweise von einem Zustrom von Menschen und Kapital profitieren werden. Er nannte Singapur als Beispiel. Hier könne es große Chancen geben, wenn der Stadtstaat neutral bleibt und so weiter macht wie bisher.

“Es wird eine Weltlage geben, die mir Sorgen bereitet”, sagte Dalio. “Aber es gibt auch diese anderen Welten, die das überstehen und nicht involviert sind.”

Er selbst sei politisch neutral und gehe an diese Beobachtungen eher heran wie ein Arzt oder Mechaniker. “Ich möchte lediglich versuchen, die Mechanik zu vermitteln”, so Dalio. “Es liegt an anderen, die Wahl zu treffen. Ich bin also kein Ideologe.” (aa)

Dieses Seite teilen