Ray Dalio sieht China als Sieger im Handelskrieg und nennt die Gewinner
Die Hedgefondslegende erachtet das Reich der Mitte als Gewinner im derzeitigen Handelskrieg mit der USA und gibt eine Einschätzung ab, die Europa vielleicht zu Gute kommen könnte.
Im Handelskrieg mit den USA ist China am Gewinnen. Diese Ansicht vertritt Investmentmilliardär Ray Dalio. Mit einer Eskalation des Konflikt in einen Krieg rechnet der Gründer des Hedgefonds Bridgewater Associates indessen nicht.
Europa könnte im Idealfall profitieren
“China gewinnt den Handelskrieg, wenn man einfach die Zahlen nimmt - den Anteil am Welthandel und die Dominanz”, erklärte Dalio laut einem Bloomberg-Bericht am Mittwoch auf einer Konferenz in Dubai. Der Yuan werde zunehmend für den internationalen Handel genutzt. Die wahren Gewinner der Konfrontation dürften diejenigen sein, die in der Lage sind, sowohl die USA als auch China zu bedienen, führte Dalio aus.
Washington und Peking sind in Fragen wie Menschenrechten, Handel sowie dem Wettbewerb um Technologie und Märkte aneinandergeraten. Mit dem Abschuss eines mutmaßlichen chinesischen Spionageballons über US-Territorium haben die Beziehungen einen neuen Tiefpunkt erreicht.
Die USA wollen Chinas Zugang zu sensibler Halbleitertechnologie weiter beschränken und üben diesbezüglich auch Druck auf Länder aus, die sie als Verbündete betrachten. Zudem ist die Regierung Biden dabei, die Abhängigkeit der USA von China bei der Warenbeschaffung zu verringern.
Dalio hatte Ende letzten Jahres davor gewarnt, dass sich die beiden Länder “gefährlich nahe am Rande einer militärischen Auseinandersetzung” befänden. Er geht auch jetzt davon aus, dass die USA am “am Rande” eines Konflikts mit China steht. “Rand bedeutet nicht, dass wir den Rand überschreiten werden”, sagte er. “Hoffentlich gehen wir nicht über den Abgrund.”
Imperien verfaulen oftmals von innen heraus
Die weitaus größere Herausforderung für Amerika allerdings komme von innen, so der prominente Investor. “Die Verschlechterung in Bezug auf Infrastruktur, Bildung, politische Konflikte und Führung” gehörten zu den Symptomen des Niedergangs, ebenso die Opioid-Krise und die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich. (aa)