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Ratingagentur: Landesbanken droht neuer Immobilien-Stress

Deutsche Landesbanken könnten erneut Verluste im Bereich Gewerbeimmobilien erleiden, warnt die Ratingagentur Morningstar DBRS in einem Bericht. Vor allem "sichere" Immobiliensektoren könnten plötzlich riskanter sei als ursprünglich vermutet.

© Kritdanai / stock.adobe.com

Das Gewerbeimmobiliengeschäft zeigt zwar Anzeichen für eine Stabilisierung, doch es dürfte für die deutschen Landesbanken weiterhin mit Herausforderungen verbunden sein. Davor hat die Ratingagentur Morningstar DBRS gewarnt. Begründet wurde dies auch mit zusätzlichen Risiken, die sich aus den derzeitigen Spannungen im Welthandel ergeben könnten. Das ist einem Bloomberg-Bericht zu entnehmen.

Plötzlich ist alles ganz anders....
Immobilienarten, die sich bislang “als widerstandsfähig erwiesen haben, wie etwa Logistik und Industrie, könnten in einem Szenario mit höheren Zöllen und Störungen in der Lieferkette unter Druck geraten”, schrieb Morningstar DBRS in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie über BayernLB, Helaba, NordLB und LBBW.

Auch im Bürosektor, der besonders unter dem Abschwung an den Immobilienmärkten gelitten hatte, wird es nach Meinung der Ratingagentur herausfordernd bleiben.

“Wir gehen davon aus, dass der Druck auf den Büroimmobiliensektor anhalten wird, der im Schnitt rund 38 Prozent des gesamten Commercial Real Estate (CRE)-Exposures der Landesbanken ausmacht”, hieß es. Das gelte besonders für den US-Markt.

Neue Krise?
Es waren vor allem Zinserhöhungen, die die weltweiten Immobilienmärkte vor zwei bis drei Jahren in eine tiefe Krise gestürzt hatten. Bei Bürogebäuden kam erschwerend der Trend zum Homeoffice hinzu. Finanzierungen wurden teuer, die Bewertungen von Objekten schrumpften. Die Folge war hohe Risikovorsorge, vor allem auch bei den Landesbanken.

“Deutsche Landesbanken sind im Vergleich zu europäischen Wettbewerber stärker im Gewerbeimmobiliensektor engagiert”, schrieb Morningstar DBRS. Bei ihnen gebe es ein Konzentrationsrisiko.

Risiken sieht die Ratingagentur auch in der Tatsache, dass die Wirtschaft in Deutschland stagniert, dem Heimatmarkt der Landesbanken. Bei den Insolvenzen und den notleidenden Krediten gehe es nach oben.

Insgesamt jedoch seien die Landesbanken dank der Fortschritte bei der Stärkung ihrer Bilanzen, ihrer verbesserten Ertragslage und ihrer soliden Kapitalpuffer heute in einer stärkeren Position, um sich durch unsichere Zeiten zu bewegen. (aa)

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