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Insiderinfos aus der Fed: Welche wichtige Nachricht sickerte durch?

Ein Journalist des Wall Street Journal, der dafür bekannt ist der Fed nahe zu stehen und früh Insiderinformationen zu erhalten, setzte über Twitter am Freitagnachmittag kurz vor 15 Uhr eine Nachricht ab, die die Märkte in Aufruhr versetzte, schreibt Markus Blaschzok, Chefanalyst der Solit Gruppe.

Markus Blaschzok, Chefamalyst der Solit Gruppe
Markus Blaschzok, Chefamalyst der Solit Gruppe© Solit Gruppe

Zum Wochenschluss explodierten am Freitagnachmittag die Edelmetallpreise, nachdem diese bis dahin die gesamte Woche über nur gefallen waren. "Die US-Notenbank wolle vermeintlich im Dezember zur Notenbanksitzung ihren Leitzins nur um 50 Basispunkte anheben, während bisher ein Zinsschritt um 75 Basispunkte eingepreist war. Der Markt interpretierte das als den Anfang vom Ende des aktuellen Zinsanhebungszyklus. Einige US-Notenbanker hatten bereits in den letzten beiden Wochen eine Pause der geldpolitischen Straffung in Aussicht gestellt", sagt Markus Blaschzok, Chefanalyst der Solit Gruppe.

Der Goldpreis sprang auf diesen Tweet hin um 35 US-Dollar nach oben
Der Silberpreis konnte bis zum Wochenschluss noch einen US-Dollar zulegen und ging mit einem Plus von 6,6 Prozent aus dem Handel ging. Kurz vor dem Anstieg war Silber erst wieder auf eine wichtige Unterstützung bei 18,30 US-Dollar gefallen, nachdem der Preis erst vor zwei Wochen aufgrund des Einknickens der Bank of England auf 21 US-Dollar in einem Short-Squeeze angestiegen war. Der US-Dollar knickte am Freitagnachmittag ein, sodass der Euro fast zwei US-Cent zulegen konnte. Noch sei der Abwärtstrend beim Euro intakt und solange sich dies nicht ändere, stellten Anstiege des Euros an diesen Abwärtstrend erneute Chancen für weitere Short-Trades dar, so Blaschzok.

Silber und die Minenaktien stiegen in der letzten Handelswoche stark an
Die Goldminenaktien hielten sich in den letzten Wochen recht stark. Obwohl der Goldpreis erneut auf 1.620 US-Dollar gefallen war, verteidigten die Minenaktien ihre Kurse und stiegen zum Wochenschluss um sieben Prozent an. Blaschzok: "Ich kann nur betonen, wie günstig dieser Sektor mit einem sehr guten Chance-Risiko-Verhältnis auf Sicht der nächsten Jahre ist."

Turbulenzen nehmen zu, Notenbanken geraten in Panik
Ohne den Tweet zur möglichen Wende in der US-Geldpolitik wäre der Goldpreis in der letzten Handelswoche womöglich auf ein neues Mehrjahrestief gefallen. In der hohen Volatilität an den Märkten zeigt sich aktuell die Nervosität des Marktes. Einerseits fürchtet man weitere Zinsanhebungen und einen unkontrollierten Zusammenbruch des Anleihen- und Aktienmarktes, während man andererseits auf ein Eingreifen der Notenbanken hofft und man eine darauffolgende Erholung des Marktes nicht verpassen will.

Pause im Zinsanhebungszyklus der US-Notenbank?
Diese dürfte den weiteren Abverkauf am Goldmarkt stoppen, sodass es infolgedessen zu Shorteindeckungen und einer Preiserholung kommen würde. Langfristig gesehen sind jedoch weitere Fiskal- und QE-Programme nötig, um dem Goldpreis weiteres Potential zu verleihen. `"Dies wird erst im Laufe des Jahres 2023 passieren, wenn die westlichen Volkswirtschaften aufgrund des starken Zinsanstiegs in die offene Rezession abrutschen werden".meint Blaschzok.

Der Markt will höhere Zinsen sehen
Doch die Notenbanken können einen weiteren Zinsanstieg und einen systemkritischen Crash am Aktienmarkt nicht zulassen. Die Notenbanken werden daher koordiniert vorgehen, um solche Ereignisse zu verhindern. Blaschzok dazu: "Es wird ein neuer exogener Faktor benötigt, der vermeintlich der Grund für ein Eingreifen der Notenbanken ist. Es darf nicht so aussehen, als wäre die Geldpolitik gescheitert." (kb)

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