Logo von Institutional Money
| Märkte

Pimco: Warum Investoren nach Pennsylvania schauen sollten

Angesichts des Kopf-an-Kopf-Rennens um das Weiße Haus kristallisiert sich unter den "Swing States" Pennsylvania als Zünglein an der Waage heraus.

Donald Trump hat Ende Oktober die Nase knapp vorn
Donald Trump hat Ende Oktober die Nase knapp vorn© Dustin Chambers / Bloomberg

Libby Cantrill, Leiterin der Abteilung für US-Politik bei Pimco, erwartet ein äußerst knappes Rennen zwischen Donald Trump und Kamala Harris, das sich vor allem in den Swing States entscheiden dürfte. Pennsylvania sieht sie dabei als entscheidenden Staat: Trump liegt hier laut Umfragen mit nur 0,3 Prozentpunkten vorn. Der Wahlausgang hängt daher stark von wenigen unentschlossenen Wählern ab.

Die aktuelle Lage
Eine Woche vor der Wahl und nachdem bereits über 43 Millionen Menschen vorzeitig abgestimmt haben, zeigen die landesweiten Umfragen ein Kopf-an-Kopf-Rennen. In den sieben entscheidenden „Swing States“ liegen alle Umfragen innerhalb der Fehlermargen, wobei die letzten Wochen eine leichte Tendenz zugunsten von Trump zeigen.

Pennsylvania – der Schlüsselstaat
In Pennsylvania, dem buchstäblichen Schlüsselstaat dieses Wahlkampfes, führt Trump laut Umfragen mit 0,3 Prozent und liegt damit praktisch gleichauf mit Harris. Seine Werte haben sich in den letzten Wochen dort um etwa zwei Prozent verbessert. "Zur Erinnerung: Wie Pennsylvania wählt, so könnte (sehr wahrscheinlich) auch die Präsidentschaft ausgehen", merkt Cantrill an.

Die Schlussphase
Beide Kandidaten versuchen nun, den sehr kleinen Anteil unentschlossener Wähler (geschätzt unter fünf Prozent) in den sieben „Swing States“ zu überzeugen. Sollten diese Wähler nach politischen Themen wie Inflation, Wirtschaft und Immigration entscheiden, tendieren sie laut Umfragen eher zu Trump.

Falls jedoch Persönlichkeitsmerkmale wie Temperament, Urteilsvermögen, Charakter sowie reproduktiven Rechte im Vordergrund stehen, könnten sie Harris favorisieren.

Der Kongress
Auch das Rennen um den Kongress – sowohl das Repräsentantenhaus als auch den Senat – ist sehr knapp. Es sieht nach Einschätzung von Cantrill jedoch danach aus, dass der Senat wahrscheinlich unter knappe republikanische Kontrolle fällt, fast unabhängig davon, was an der Spitze des Wahlzettels passiert. Grund dafür sind die in diesem Wahlzyklus besonders ungünstigen Ausgangsbedingungen für die Demokraten im Senat.

Im Repräsentantenhaus geht der Ausgang der Wahl üblicherweise mit dem des Weißen Hauses einher, da auch hier eine nationale Wahl stattfindet – und das dürfte in diesem Zyklus wieder der Fall sein.

"Allerdings verteidigen die Republikaner derzeit Sitze in traditionell demokratischen Staaten wie Kalifornien und New York. Daher ist es denkbar, dass die Demokraten das Repräsentantenhaus (wenn auch nur mit sehr knapper Mehrheit) gewinnen, während Trump gleichzeitig das Weiße Haus erobert. Unabhängig davon wird die Partei, die die Kammern des Kongresses kontrolliert, wahrscheinlich nur über kleine Mehrheiten verfügen. Das wird in den meisten Fällen klare Grenzen setzen, was konkret umgesetzt werden kann", merkt Cantrill an.

Fazit
Es lassen sich überzeugende Argumente dafür finden, warum Trump nächste Woche gewinnen könnte – am Ende könnten sich die unentschlossenen Wähler ihm zuwenden und aufgrund von Themen wie „Benzin und Lebensmittelpreise“ sowie Sorgen über Immigration abstimmen. Zusammen mit Trumps leichtem Vorteil im Wahlmännergremium könnte ihm dies erneut die Präsidentschaft sichern.

Ebenso spricht einiges für einen Sieg von Harris: Sie ist tendenziell beliebter, erzielt bessere Umfragewerte bei Urteilsvermögen, Charakter und reproduktiven Rechten (u.a. Abtreitung, einem Thema, bei dem die Demokraten traditionell stark abschneiden) und hat möglicherweise in Schlüsselstaaten die bessere Organisation vor Ort.

"Unabhängig vom Ausgang stehen wir am Ende eines äußerst engen Rennens, begleitet von ähnlich knappen Wahlen im Kongress. Diese könnten sich als entscheidender Kontrollfaktor für den Handlungsspielraum des nächsten Präsidenten erweisen – unabhängig davon, wer im Weißen Haus sitzt", erklärt Cantrill abschließend. (aa)

Dieses Seite teilen