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Philip Lane und Robert Holzmann äußern sich erneut zur Zinspolitik

Der EZB-Chefvolkswirt Philip Lane will hinsichtlich der weiteren Zinsschritte auf die neuesten volkswirtschaftlichen Daten achten und nicht auf "Autopilot" schalten. EZB-Rat Robert Holzmann äußert sich hingegen "falkisher" und will gleich mehrere Zinserhöhungen um 50 Basispunkte.

Robert Holzmann, EZB-Ratsmitglied
Robert Holzmann, EZB-Ratsmitglied
© Günter Menzl / Institutional Money

Die Europäische Zentralbank wird die Zinsen nach der Erhöhung in der nächsten Woche laut ihrem Chefvolkswirt wahrscheinlich erneut anheben müssen. Die Maßnahmen müssten allerdings an die eingehenden Daten angepasst werden, erklärte Philip Lane am Montag in einer Rede in Dublin, über die Bloomberg News berichtet.

“Die aktuellen Informationen über den zugrunde liegenden Inflationsdruck deuten darauf hin, dass eine weitere Anhebung der Zinsen über unsere März-Sitzung hinaus angemessen ist”, sagte Lane. “Was genau wir im Mai tun werden, wird sehr von den Daten abhängen”, sagte er und fügte hinzu, dass die EZB nicht auf “Autopilot” sein sollte.

Die “Auswirkungen der kumulativen Straffung des geldpolitischen Kurses, die bereits stattgefunden hat”, müssten bei jeder EZB-Sitzung neu berücksichtigt werden. “Die genaue Kalibrierung nach März sollte die in den kommenden makroökonomischen Projektionen enthaltenen Informationen sowie die eingehenden Daten zur Inflation und zum Funktionieren des geldpolitischen Transmissionsmechanismus widerspiegeln.”

Bei der EZB-Entscheidung am 16. März gilt eine Zinserhöhung um 50 Basispunkte auf 3,0 Prozent als ausgemachte Sache. Der Geldmarkt preist inzwischen einen Zinsgipfel von 4,0 Prozent ein.

EZB-Rat Holzmann verlangt noch vier Halbpunkt-Zinserhöhungen
Prof. Robert Holzmann, Gouverneur der Oesterreischen Nationalbank und EZB-Rat, befürwortet seinerseits sogar Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank um jeweils einen halben Prozentpunkt bei jeder Sitzung des Gremiums bis Juli.

“Ich gehe davon aus, dass sich die Kerninflation im ersten Halbjahr nicht wesentlich abschwächt und ungefähr in der aktuellen Größenordnung bleibt”, sagte der Chef der Oesterreichischen Nationalbank dem Handelsblatt in einem am Montag veröffentlichten Interview. “In diesem Fall erwarte ich, dass wir die Zinsen in diesem Jahr noch viermal um einen halben Prozentpunkt erhöhen.”

Zweijährige deutsche Anleihen gaben nach den Äußerungen Holzmanns frühere Gewinne wieder ab, und die Rendite stieg um fünf Basispunkte auf 3,26 Prozent, den höchsten Stand seit 2008. Händler erhöhten ihre Zinswetten und rechnen nun mit einem Gipfel des Einlagensatzes der EZB von etwa 4,05 Prozent. Holzmann gehört zu den größten Falken im EZB-Rat.

Holzmann zufolge sei das Niveau der Kreditkosten immer noch nicht restriktiv und müsste viel höher sein, um das Wirtschaftswachstum zu bremsen. “Selbst wenn wir die Zinsen jetzt drei Mal um 0,5 Prozentpunkte erhöhen, sind wir erst bei einem Einlagenzins von vier Prozent”, sagte er. “Erst dort würden wir ungefähr in den restriktiven Bereich kommen.”

Zur schnelleren Verkleinerung ihrer Bilanz könnte die EZB laut Holzmann erwägen, weitere Anleihen in ihr Programm zur quantitativen Straffung aufnehmen. Dazu könnte im Herbst der Abbau der PEPP-Bestände erörtert werden. Bislang hat die EZB signalisiert, die Anleihen bis Ende 2024 reinvestieren zu wollen. 

“Ich stelle das in den Raum, sonst verlieren wir wieder ein weiteres Jahr”, so Holzmann. “Wir haben eine sehr große Bilanzsumme. Und um diese auf einen vernünftigen Wert abzuschmelzen, müssen wir wahrscheinlich etwas aggressiver sein.” (aa)

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