Norwegens Staatsfonds fährt mit Tech-Rallye 13 Prozent ein: zu wenig
Der 1,8 Billionen US-Dollar schwere norwegische Staatsfonds hat im vergangenen Jahr mit 222 Milliarden US-Dollar eine Rendite von 13 Prozent erzielt. Das selbst gesteckte Ziel wurde damit jedoch trotz des Booms bei US-Technologiewerten verfehlt.

Der Wert der Aktien im Bestand von Norges Bank Investment Management (NBIM) stieg 2024 um 18 Prozent, wie der Staatsfonds laut Bloomberg mitteilte. Der Wert seines Immobilienbestands indessen ging zurück und das eigene Ertragsziel wurde um 45 Basispunkte verfehlt.
Taktisch danebengelegen
Mit Blick auf den relativen prozentualen Ertrag sei 2024 das drittschwächste Jahr gewesen, erklärte CEO Nicolai Tangen bei einer Pressekonferenz. Das Immobilienportfolio habe relativ zum Aktienmarkt geschwächelt. Zudem hatte der Fonds Aktien untergewichtet, besonders die größten US-Techwerte.
Der Anfang der 1990er Jahre gegründete Staatsfonds hat die Aufgabe, Norwegens Öl- und Gaseinnahmen im Ausland zu investieren und dabei langfristig zu denken. Er begann mit einem Startkapital von rund 300 Millionen Dollar. Heute ist er der weltweit größte Einzeleigner von Aktien. Der Großteil des Fondskapitals ist in börsennotierten Aktien angelegt.
Index enhanced
Größtenteils ist der Fonds dabei ein Index-Tracker mit begrenztem Investmentspielraum. Sein striktes Mandat wird vom Finanzministerium in Oslo beaufsichtigt. Im Mittel hält Norwegens Staatsfonds einen Anteil von 1,5 Prozent an allen börsennotierten Firmen der Welt.
Größte Positionen des Norwegischen Staatsfonds
Konträres Denken
Im Gespräch mit Bloomberg-TV in Davos vergangene Woche betonte Fondschef Tangen das Gewicht, das er Wert auf konträres Denken legt. Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus reduziere die Regulierung und treibe das Wachstum an, was US-Unternehmen Auftrieb geben könnte. Zölle und Beschränkungen für Arbeitskräfte brächten jedoch Inflationsrisiken mit sich. Tangen äußerte sich auch besorgt über die hohe Staatsverschuldung. (kb)