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Mit Inflation Geld verdienen, denn Inflationserwartung ist zu niedrig

Mit der Inflation lässt sich Geld verdienen, denn zu niedrige Inflationserwartungen am Markt eröffnen Chancen für einen Mehrertrag mit Inflationsgeschützten Anleihen, sagt Dr. Holger Brauer, Senior Portfoliomanager Inflation Linked Bonds (ILBs) bei Nomura Asset Management.

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Dr. Holger Brauer, Senior Portfoliomanager bei Nomura Asset Management in Deutschland
© Axel Gaube

Die Kernrate der Inflation – also die Preissteigerungen ohne Energie und Lebensmittel – wird nach Ansicht von Nomura Asset Management nur sehr langsam von ihren jetzigen Niveaus zurückgehen. Trotz der aktuell hartnäckig hohen Preissteigerungen selbst ohne die Preistreiber Energie und Lebensmittel seien jedoch die Inflationserwartungen der Marktteilnehmer, die sich in den sogenannten Break-Even Rates, der Differenz zwischen der Rendite einer Nominalanleihe und der einer inflationsgeschützten Anleihe mit gleicher Laufzeit ausdrücken, noch erstaunlich niedrig, sagt Dr. Holger Brauer, Senior Portfoliomanager bei Nomura Asset Management in Deutschland.

Was der Markt einpreist, ist wohl nicht genug
„Im Euroraum wird über die kommenden zwei Jahre eine Preissteigerung inklusive Energie und Lebensmittel von 3,1 Prozent p.a. erwartet und über fünf Jahre 2,6 Prozent p.a.. Für die USA liegen die eingepreisten Markterwartungen mit 2,3 Prozent p.a. über zwei Jahre und mit 2,4 Prozent p.a. über fünf Jahre sogar etwas niedriger, wenn man die Werte vom 13. März 2023 betrachtet. Wir halten dies aber selbst bei einem zu erwartenden moderaten Rückgang der Inflation für zu optimistisch und sehen hier zusätzliches Ertragspotential für Inflationsindexierte Anleihen“, stellt Dr. Holger Brauer fest.

Mechanik der ILBs
Hohe Inflationsraten sind in der Regel schädlich für Anleihen, da sie deren realen Ertrag schmälern. Dies gilt aber nicht für das Segment der Inflationsindexierten Anleihen (ILBs). Die an einen Preisindex der Lebenshaltung gekoppelten Cash-Flows (Zinszahlungen und Rückzahlung der Anleihe) gleichen den mit der Inflation einhergehenden Kaufkraftverlust aus. Dabei steigen die Gesamterträge der Linker gegenüber vergleichbaren nominalen Anleihen, wenn die faktische Inflation höher ausfällt als die zum Kaufzeitpunkt eingepreiste Break-even-Inflationsrate.

ILB als Versicherung gegen unerwartete hohe Inflation
Brauer weiter: „ILBs wirken so wie eine Versicherungspolice gegen unerwartet hohe Inflation und generieren zusätzliche Erträge, wenn die Inflationserwartungen sich als zu niedrig erweisen. In einem aktiv verwalteten und in globale ILBs anlegenden Fonds kann man die Unterschiede in der Dynamik bei Inflation und Zinsen ausnutzen, und zwar sowohl über Länder als auch Laufzeiten hinweg.“

Mehrere strukturelle Preistreiber, die auch in Zukunft wirken werden
Laut Brauer zählen dazu die folgenden:
• Viele Unternehmen können aufgrund der im letzten Jahrzehnt stark aufgebauten Oligopol-
Strukturen Kostensteigerungen auf ihre Kunden überwälzen und ihre Margen sichern.
• Die Nachfrage der Verbraucher bleibt robust dank der guten Beschäftigungslage der
Haushalte und der Abfederung finanzieller Härten aus der Energiekrise durch den Staat.
• Die massive Anhebung der Mindestlöhne in den USA, in der Eurozone und dem Vereinigten
Königreich hat in Verbindung mit der Verknappung des Arbeitsangebotes, insbesondere in
einigen Dienstleistungs-Sektoren zu deutlichen Lohnsteigerungen geführt hat. Dieser Trend
der Re-Allocation des Arbeitskräfteangebotes und der Lohnanpassungen ist noch nicht
abgeschlossen.
• Die anhaltende De-Globalisierung wirkt zwar langsam, aber stetig im Hintergrund und
schränkt den Preiswettbewerb der Anbieter ein.
• Ein ebenfalls länger anhaltender Prozess ist die Anpassung der Wohnkosten an die
Immobilienpreissteigerungen der letzten Jahre und deren schrittweise Berücksichtigung in
den nationalen Verbraucherpreisindizes.

Tatsächliche Möglichkeiten der Geldpolitik zur Inflationseindämmung sind beschränkt
Während es den Notenbanken gelinge, durch ihre Kommunikation die am Markt eingepreisten
Inflationserwartungen niedrig zu halten, hält Brauer die tatsächlichen Möglichkeiten der Geldpolitik für beschränkt: „Wir haben in den letzten Jahren gesehen, dass es ihr kaum möglich war, die Inflation auf das Zielniveau von zwei Prozent anzuheben; umgekehrt gilt das vermutlich ebenso.“ (kb)

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