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MainSky AM: Warum die Fed die Zinsen weiter senken wird

Der Vorstandsvorsitzende von MainSky Asset Management erläutert, warum die Befürchtungen auf längere Zinspausen oder gar Zinserhöhungen in den USA unbegründet sind.

Dr. Eckhard Schulte, Mainsky Asset Management
Dr. Eckhard Schulte, Mainsky Asset Management© Mainsky / Barbara Mainz Fotografie

Nachdem die Veröffentlichung der Arbeitsmarktzahlen am Freitag bei vielen Marktbeobachtern eine Revision der Einschätzung der Fed-Politik nach sich gezogen hat und die ersten bereits wieder über Zinserhöhungen spekulieren, sehen Dr. Eckhard Schulte, Vorstandsvorsitzender MainSky Asset Management und sein Team die Dinge anders. Die US-Notenbank wird auch in diesem Jahr die Zinsen senken, und zwar spätestens im Juni und vermutlich weiter in der zweiten Jahreshälfte. Warum? Eine Antwort darauf arbeitet Schulte in einer aktuellen Markteinschätzung heraus.

Seitdem die Fed die Zinsen im September gesenkt hat, sind die monetären Bedingungen tatsächlich restriktiver geworden, nicht expansiver. Die Renditen zehnjähriger Staatsanleihen sind um mehr als 100 Basispunkte gestiegen, 30-jährige Hypothekenkredite liegen wieder über sieben Prozent, und der handelsgewichtete US-Dollar hat um mehr als neun Prozent aufgewertet. Dies wird in den kommenden Monaten einen restriktiven, disinflationären Effekt auf die Wirtschaft ausüben. "Es wäre völliger Unsinn, wenn die Fed in diesem Umfeld eine Zinserhöhungsdiskussion beginnen würde", betont Schulte.

Die zugrunde liegende Inflation kühlt sich weiter ab. Das multivariate Kernbarometer der New Yorker Fed, ein führender Inflationsindikator, verlangsamte sich in den vergangenen Monaten weiter auf +2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der am Mittwoch, 15. Januar, gemeldete Rückgang in der Inflationskernrate im Dezember auf 3,2 Prozent bestätigt diese Tendenz.

"Wir erwarten, dass die PCE-Kerninflation zum Jahresende mit ca. 2,4 Prozent deutlich niedriger liegen wird als derzeit, selbst wenn man etwa 30 Basispunkte für Zölle hinzurechnet, was im Übrigen auch keine „Inflation“ ist, sondern eher eine einmalige Veränderung des Preisniveaus", prognostiziert Schulte mit Blick auf nachfolgende Grafik. (aa)

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