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LBBW will 2,8 Milliarden Euro an Krediten gegen Ausfälle absichern

Die LBBW arbeitet an einer Transaktion, mit der die Landesbank Ausfallrisiken aus einem rund 2,8 Milliarden Euro schweren Kreditportfolio teilweise auf externe Investoren übertragen will. Das hat Bloomberg News aus informierten Kreisen erfahren.

© gesrey / stock.adobe.com

Der so genannten Significant Risk Transfer (SRT) steht den Angaben zufolge im Zusammenhang mit Unternehmensdarlehen. Die LBBW wollte sich zu konkreten Transaktionen nicht äußern, erklärte allerdings, dass “SRT-Transaktionen für Geschäftsbereiche wie Corporates, Infrastruktur oder Immobilien zum normalen Geschäftsbetrieb einer Bank gehören.”

Synthetische Risikotransfers sind nichts Neues
SRTs, auch als synthetische Risikotransfers bekannt, ermöglichen es Banken, ihre Kredite gegen Zahlungsausfälle abzusichern, indem sie Investoren wie Pensionsfonds, Staatsfonds oder Hedgefonds mit ins Boot holen. Typischerweise erwerben Banken Ausfallschutz für bis zu 15 Prozent von Portfolios. Externe Investoren können derweil für die Übernahme der Risiken relativ hohe Renditen erzielen, die oft die Schwelle von zehn Prozent erreichen.

In der Bankenbranche haben SRTs zuletzt stark an Popularität gewonnen
Im Jahr 2022 hatte etwa die Helaba erstmals eine solche Transaktion durchgeführt. Für ein Referenzportfolio aus Unternehmenskrediten von rund 2,1 Milliarden Euro konnte die Bank damals risikogewichtete Aktiva von etwa 800 Millionen Euro freisetzen. Investoren waren der niederländische Dienstleister für Pensionsfonds PGGM und der schwedischen Pensionsfonds Alecta.

Bei der LBBW hat sich die Risikovorsorge in den ersten sechs Monaten auf 118 Millionen Euro erhöht, von 86 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Laut Daten von Chorus Capital Management haben Kredite, die mit Significant Risk Transfers in Verbindung stehen, inzwischen einen Wert von etwa eine Billion Dollar (926 Milliarden Euro) erreicht.

Unabhängig vom SRT hat die LBBW mehr als 1,75 Milliarden Euro an Investorenaufträgen für ihren Verkauf von AT1-Anleihen im Volumen von 750 Millionen Euro erhalten, wie ebenfalls aus Kreisen verlautete. AT1-Papiere sind die riskanteste Form von Bankverbindlichkeiten, da die Anleihen abgeschrieben oder in Eigenkapital gewandelt werden können, falls die Kapitalausstattung zu stark sinkt. (kb)

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