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LBBW macht 1,2 Milliarden Euro Gewinn trotz steigender Risikovorsorge

?Die LBBW hat im vergangenen Jahr zwar erneut mehr als eine Milliarde Euro verdient, im Vergleich zum Vorjahr schrumpfte das Ergebnis aber. Einer der Gründe dafür war die höher zu dotierende Risikovorsorge.

LBBW-Chef Rainer Neske
LBBW-Chef Rainer Neske© LBBW

Der Gewinn vor Steuern belief sich auf 1,23 Milliarden Euro, verglichen mit 1,37 Milliarden in 2023, wie die Landesbank am Mittwoch mitteilte. Zugleich ging es bei der Risikovorsorge von 254 Millionen Euro auf 360 Millionen Euro nach oben. Anders als 2023 standen dabei nun allerdings nicht Immobilien im Blickpunkt, sondern die Unternehmenskunden.

Unternehmenskunden lösen erhöhte Risikovorsorge aus
Im Geschäftsfeld Unternehmenskunden verdoppelte sich die Risikovorsorge auf 200 Millionen Euro, während sie sich im Bereich Immobilien und Projektfinanzierungen auf 150 Millionen Euro reduzierte. “Der deutliche Anstieg der Risikovorsorge geht maßgeblich auf einige größere Einzelfälle zurück”, erklärte die LBBW mit Blick auf die Unternehmenskunden. In der Risikovorsorge insgesamt spiegele sich die “schwache Wirtschaftsentwicklung” wider.

Die Aussagen zur Risikovorsorge decken sich mit den Signalen anderer Banken
So berichtete die DZ Bank vor zwei Wochen für ihre Verbund- und Geschäftsbank einen Sprung bei der Vorsorge von 82 Millionen Euro auf 457 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr. Sie verwies auf die “Konjunkturlage und die damit verbundenen erhöhten Ausfallrisiken”. Die BayernLB meldete nahezu parallel mit 491 Millionen Euro eine deutlich höhere Risikovorsorge wegen “anhaltender konjunktureller Schwächen”.

Die deutsche Wirtschaft war 2024 das zweite Jahr in Folge geschrumpft
Sie dürfte auch 2025 nicht stark wachsen. Russlands Krieg in der Ukraine hat vielen Geschäftsmodellen, die auf billiger Energie basierten, zugesetzt, während zudem die Nachfrage in China schrumpft. Mögliche US-Zölle könnten den Druck auf viele Unternehmen verschärfen.

Deutlicher Anstieg der Insolvenzen
Die beantragten Regelinsolvenzen sind laut Statistischem Bundesamt allein im Januar 2025 um 14,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Mit Ausnahme des Juni 2024 liegen die Zuwachsraten im Vorjahresvergleich damit seit Juni 2023 im zweistelligen Bereich.

Für die kommenden Monate rechnet die LBBW mit einer weiterhin schwierigen Wirtschaftsentwicklung und geopolitischen Spannungen. Vorstandschef Rainer Neske erklärte jedoch, so Bloomberg News, sein Haus habe die Entwicklungen frühzeitig antizipiert und sich entsprechend vorbereitet.

Trotz des “historisch schwierigen Umfelds” rechnet die Bank auch für 2025 mit einem Gewinn vor Steuern von über 1 Milliarde Euro.

Eines der größten Projekte in diesem Jahr dürfte die Bündelung aller Aktivitäten in der gewerblichen Immobilienfinanzierung unter der Marke Berlin Hyp sein. Die LBBW hatte den Immobilienfinanzierer im Jahr 2022 übernommen und damit das Geschäftsfeld stark ausgedehnt. Jetzt wird die Tochter integriert. (kb)

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