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Kriegsende: Das wären die Gewinner und die Verlierer

Ein möglicher Waffenstillstand oder gar ein Friedensabkommen am Horizont würden die Karten an den Finanzmärkten neu mischen und für neue Profiteure und Verlierer sorgen. Berenberg hat sich Gedanken darüber gemacht, welche Branchen und Segmente das sein könnten.

Während die Märkte zuletzt von Themen wie Künstlicher Intelligenz, Handelskriegen und Zöllen dominiert wurden, bleibt eine potenziell ebenso marktbewegende Entwicklung weitgehend unbeachtet: Ein möglicher Waffenstillstand in der Ukraine. Die Kapitalmarktexperten von Berenberg sehen bislang kaum Anzeichen dafür, dass Investoren die wirtschaftlichen und finanziellen Folgen eines solchen Szenarios adäquat einpreisen. In einem aktuellen Marktkommentar beleuchten sie die möglichen Konsequenzen in einer Szenarioanalyse.

Rechtzeitig Szenario-Analysen erstellen
„Die Auswirkungen eines möglichen Waffenstillstands in der Ukraine werden an den Finanzmärkten unterschätzt,“ erklärt Prof. Dr. Bernd Meyer, Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset. „In den nächsten Wochen stehen richtungsweisende Termine auf der politischen Agenda, die dies ändern könnten. Neue Vorschläge der US-Regierung oder die Bundestagswahl in Deutschland könnten politische Impulse setzen, mit denen eine diplomatische Lösung in der Ukraine an Fahrt gewinnen könnte. Die Marktreaktionen hierauf dürften deutlich ausfallen. Marktteilnehmer sollten sich also auf dieses Szenario vorbereiten.“

Ulrich Urbahn, Leiter Multi Asset Strategy & Research, ergänzt: „Künstliche Intelligenz, der Blick in die USA sowie Handelskonflikte haben zuletzt die Wahrnehmung der globalen Anleger geprägt. Mit einem potenziellen Waffenstillstand in der Ukraine könnte sich bald ein neues Narrativ durchsetzen. Sowohl politisch als auch wirtschaftlich hätte eine Verhandlungslösung am grünen Tisch weitreichende Konsequenzen für die geopolitischen Rahmenbedingungen in der Welt. Für Anleger könnten sich insbesondere in Europa Chancen ergeben.“

Mögliche politische Katalysatoren voraus
In den kommenden Wochen könnten zwei entscheidende Ereignisse den diplomatischen Prozess in Bewegung bringen:

  • Die Münchner Sicherheitskonferenz (14.–16. Februar 2025): Hier könnte die Trump-Regierung laut Bloomberg einen Plan präsentieren, der eine Einfrierung des Konflikts, Sicherheitsgarantien für die Ukraine und potenzielle Wahlen nach einem Waffenstillstand umfassen könnte.
  • Die deutschen Bundestagswahlen (23. Februar 2025): Deutschland gehört zu den größten Unterstützern der Ukraine. Nach der Wahl könnte die europäische Seite schneller zu einer Verhandlungslösung kommen. Während diese Entwicklungen nicht zwangsläufig zu einem sofortigen Frieden führen, könnte bereits eine veränderte Wahrnehmung des Krieges am Markt bedeutende Verschiebungen auslösen.

Welche positiven Auswirkungen ein möglicher Waffenstillstand auf die Märkte hätte und welche Segmente zu den Verlierern gehören könnten, können Sie obiger Bildergalerie entnehmen. (aa)

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