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Kommt es zur ultimativen Luxusehe zwischen LVMH und Richemont?

Johann Rupert, der aus Südafrika stammende Mehrheitsaktionär des Schweizer Luxusgüterkonzerns Richemont, wies Gerüchte über eine Übernahme durch den größeren Konkurrenten LVMH oder einen Zusammenschluss mit Kering zurück.

Cartier ist eine der Luxusmarken im Portfolio von Richemont.
Cartier ist eine der Luxusmarken im Portfolio von Richemont.

© Bloomberg / Bloomberg News

Milliardär Johann Rupert sagte, er stehe in ständigem „freundschaftlichem“ Dialog mit dem Vorsitzenden von LVMH, Bernard Arnault, aber der Cartier-Eigentümer habe kein Interesse an einem Deal mit dem französischen Unternehmen und stehe nicht zum Verkauf. Er bezeichnete die Spekulation als aus der Luft gegriffen. „Wir respektieren die Unabhängigkeit des anderen und ich würde ihn weniger schätzen, wenn wir keine offenen Gespräche führen würden“, sagte Rupert über Arnault.

Gerüchte ohne Substanz
Die Kommentare, von denen Bloomberg News berichtet, stellen die erste direkte Reaktion dar, die Rupert als Antwort auf Gerüchte gab, LVMH würde Richemont einkreisen und dann übernehmen wollen. Die Schweizer Zeitung „Finanz und Wirtschaft“ hatte im Februar darüber spekuliert, dass LVMH Richemont im Hinblick auf eine mögliche Übernahme im Visier hätte. Rupert sagte, sowohl er als auch Arnault wollten klarstellen, dass dieses Szenario nicht korrekt sei.

Nachfolgefrage steht an
Der 72-jährige Rupert versucht seit Jahren, Investoren davon zu überzeugen, dass Richemont nicht zum Verkauf steht, doch die Spekulationen nehmen immer mehr zu, zumal die Frage der Nachfolgeplanung drängender wird. Die Aktien des Unternehmens stiegen am Freitag aufgrund besser als erwarteter Ergebnisse und hoben den Marktwert des Luxusgüterherstellers auf fast 90 Milliarden Schweizer Franken.

Auch kein Deal mit Kering in Sicht
Rupert wies Blomberg zufolge auch die Diskussion über eine mögliche Verbindung mit Gucci-Eigentümer Kering zurück. Er sagte, Investmentbanker hätten vor zwei Jahren einen möglichen Deal vorgestellt. „Fürs Protokoll: Wir haben Nein gesagt“, sagte Rupert bei einem Telefonat mit Journalisten. Der südafrikanische Geschäftsmann, selbst ein ehemaliger Investmentbanker, sagte, Richemont werde seinen eigenen Markenstamm aufbauen und nicht nach großen Übernahmen suchen. „Warum sollten wir das wollen? Wir wissen, was wir haben“, sagte er. (kb)

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