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Julius Bär enttäuscht Erwartungen - Aktienkurs stark unter Druck

Die Julius Bär-Gruppe erlitt am Dienstag den stärksten Kurseinbruch seit einem Jahr, nachdem der Schweizer Wealth Manager ein schwächeres Wachstum verzeichnete, als Analysten nach den Turbulenzen beim Konkurrenten Credit Suisse Group erwartet hatten.

© Ivan Mlinaric / stock.adobe.com

Investoren haben von der Julius Bär-Gruppe wohl mehr erwartet und quittieren enttäuschende Zahlen mit Verkaufsorders an den Börsen. Was ist genau passiert? Die Zürcher Bank berichtete am Dienstag über “einen langsamen Start” bei den Netto-Neugeldern, die dann bis Ende April auf 3,5 Milliarden Franken anwuchsen und zu einem Anstieg des verwalteten Vermögens um ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr beitrugen. Die Kunden hätten weiter Risiko reduziert, und der Anstieg sei teilweise durch die Aufwertung des Franken gegenüber dem Dollar gedämpft.

Zu hohe Erwartungen
Anleger und Analysten waren von dem mageren Wachstum enttäuscht, da man erwartet hatte, dass Julius Bär einer der Hauptprofiteure der Turbulenzen der Credit Suisse sein würde. Bankchef Philipp Rickenbacher hatte den Optimismus geschürt, als er im Februar sagte, dass die Bank von der Abwanderung von Kunden zu Rivalen profitiert habe.

Julius Bär fielen in Zürich um bis zu 8,5 Prozent, so stark wie seit Mai 2022 nicht mehr. Um 10:28 Uhr waren sie noch 7,6 Prozent im Minus, merkt Bloomberg an.

In den ersten vier Monaten wurden nach Angaben der Bank etwa 40 neue Kundenbetreuer eingestellt. Die Credit Suisse hat in den letzten Monaten einen Exodus von Mitarbeitern erlebt. Der Umfang des Stellenabbaus im Rahmen der Übernahme durch die UBS ist noch nicht klar.

Während “die Einstellung von Kundenbetreuern mittelfristig helfen sollte, glauben wir, dass die kurzfristigen Erwartungen höher waren”, schrieben die Analysten von JPMorgan zu den Zahlen. Julius Bär “wurde vom Markt als Gewinner der Turbulenzen bei der Credit Suisse angesehen, was in diesen Ergebnissen nicht zum Ausdruck kommt.”

Wichtige Kennziffern für die ersten vier Monate:

  • Kosten-Ertrags-Relation 66 Prozent, wenig verändert gegenüber 2022. Bis 2025 soll sie unter 64 Prozent sinken
  • Quote des harten Kernkapitals (CET1) verbessert sich auf 15 Prozent
  • Vorsteuermarge knapp 31 Bp, verglichen mit 27 Bp im Gj 2022

"...herausfordernd"
“Das Umfeld der ersten vier Monate des Jahres 2023 war für Vermögensverwalter herausfordernd”, so die Bank in ihrer Mitteilung. (aa)

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