J.P. Morgan Asset Management über die Aussichten des Aktienmarkts
Nach Ansicht von J.P. Morgan Asset Management sind Aktien nach den Kursrückgängen derzeit generell deutlich günstiger bewertet. Doch die unterdurchschnittliche Wertentwicklung könnte andauern.
Nach einer kurzen Sommerrallye haben die Aktienmärkte jüngst erneut geschwächelt. Vor diesem Hintergrund bleibt das Aktienteam von J.P. Morgan Asset Management zurückhaltend, was die Aussichten angeht. Die Experten erwarten, dass die unterdurchschnittliche Wertentwicklung noch eine Weile anhalten wird - gleichwohl sind Aktien generell deutlich günstiger bewertet, und in einigen Regionen bieten sich Chancen. Aktien in Europa und Asien werden beispielsweise im Durchschnitt mit einem großen Abschlag gegenüber ihren US-Konkurrenten gehandelt.
Paul Quinsee, Managing Director und Global Head of Equities bei J.P. Morgan Asset Management, erklärt: "Die globalen Aktienmärkte sind in diesem Jahr bereits um mehr als 20 Prozent gefallen, aber unser Portfoliomanagement bleibt weiterhin vorsichtig. Der Boom, der durch die Steuer- und Geldpolitik ausgelöst wurde, um die Auswirkungen der Pandemie zu bekämpfen, ist vorbei. Die Inflation ist hartnäckig hoch, die Notenbankzinssätze steigen in den meisten Regionen schnell an und das Wirtschaftswachstum verlangsamt sich. Bislang haben sich die Unternehmensgewinne sehr gut gehalten, aber wir rechnen eher nicht damit, dass dies in diesem schwierigeren wirtschaftlichen Umfeld so bleibt."
Aktien sind generell deutlich günstiger bewertet, und das spekulative Verhalten vieler Investoren ist rasch gewichen. Trotz der starken Rückgänge sind Growth-Unternehmen aber immer noch recht anspruchsvoll bewertet, während sich das Gewinnwachstum im so wichtigen Technologiesektor verlangsamt. J.P. Morgan AM konzentriert sich daher auf die Qualität der Managementteams und die Bilanzen in allen Branchengruppen.
Auch in diesem Jahr haben sich internationale Aktien aus europäischer Anlegersicht schlechter entwickelt als US-Aktien, diesmal vor allem wegen des starken US-Dollars. Mittlerweile jedoch werden Aktien in Europa und Asien im Durchschnitt mit einem großen Abschlag gegenüber ihren US-Konkurrenten gehandelt. Für Quinsee sei dies daher zumindest aus Sicht eines US-Anlegers nicht der richtige Zeitpunkt, um die internationale Diversifizierung aufzugeben. (aa)