J.P. Morgan: US-Börsen haben stärkste Korrektur wohl hinter sich
Der schlimmste Teil der Korrektur am US-Aktienmarkt könnte laut J.P. Morgan überstanden sein. Dafür spreche der Umstand, dass die Kreditmärkte auf ein geringeres Rezessionsrisiko hindeuteten.

In den vergangenen zwei Jahren hatten die Kreditmärkte mehrfach Recht. Nun zeigten diese gegenüber Rezessionsrisiken in den USA erneut weniger Bedenken als die Aktien- oder Staatsanleihemärkte, hieß es in einer Analyse der J.P. Morgan-Experten um Nikolaos Panigirtzoglou und Mika Inkinen.
Hat der Kreditmarkt wieder einmal Recht?
Während Small Caps eine 50-prozentige Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession einpreisen, impliziert der Kreditmarkt diesbezüglich J.P. Morgan zufolge nur eine Wahrscheinlichkeit von neun bis zwölf Prozent. Die Staatsanleihe- und Rohstoffmärkte zeigen ähnliche Erwartungen wie die Aktienmärkte.
Nasdaq 100 scheint überverkauft
Die sprunghafte Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump in Verbindung mit dem Stellenabbau im öffentlichen Dienst hat die Märkte in eine Abwärtsspirale geschickt. Von seinem Rekordhoch im Februar ist der S&P 500 Index inzwischen fast neun Prozent entfernt.
Banken wie Goldman Sachs und Citigroup haben in dieser Woche ihre Einschätzung zu US-Aktien gesenkt. Der Marktprognostiker Ed Yardeni hat seinen Optimismus für 2025 gedämpft.
Positionsanpassungen von Quant-Fonds
J.P. Morgan sieht die jüngste Börsenkorrektur eher in Positionsanpassungen von Quant-Fonds begründet als in einer Neubewertung der US-Rezessionsrisiken durch Vermögensverwalter, die ihre Investments auf die Fundamentalanalyse oder andere Konzepte stützen.
ETFs erhalten Zuflüsse
Durch anhaltende Zuflüsse in börsengehandelte Fonds könnte der Markt etwas Unterstützung erhalten. Auftrieb könnte es zudem geben durch Umschichtungen von Investmentfonds, US-Pensionsfonds und einigen Staatsfonds zum Quartalsende hin, so die Strategen von J.P. Morgan. “Wenn US-Aktien-ETFs weiterhin hauptsächlich Zuflüsse verzeichnen, wie bisher, besteht eine gute Chance, dass der größte Teil der aktuellen Korrektur des US-Aktienmarktes hinter uns liegt”, so die Strategen. (kb)