Irakische Versorgungsunterbrechung bei Öl dauert an: Preise fester
Öl steuert auf einen Wochenanstieg von etwa sieben Prozent zu, da die Unterbrechung der irakischen Exporte den Markt im Vorfeld der US-Inflationsdaten belastet. Die Preise wurden durch den anhaltenden Stillstand der irakischen Ölexporte infolge eines Streits zwischen Bagdad und Kurdistan gestützt.

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Die Futures der Sorte WTI (West Texas Intermediate) fielen am Freitag auf etwa 74 US-Dollar je Barrel, nachdem sie in der vorangegangenen Sitzung um fast zwei Prozent höher geschlossen hatten. Die Rohölpreise fielen nach der Eröffnung des europäischen Marktes, der bisher ein gemischtes Bild bei den Aktien und einen Anstieg des Dollars gezeigt hat. Der stärker werdende Dollar drückte auf den Ölpreis und die Preise für andere Rohstoffe, da diese in der US-Währung bewertet werden.
Pattsituation
Die Pattsituation ?Streits zwischen Bagdad und Kurdistan hat sich verschärft, da Gulf Keystone Petroleum der letzte Produzent ist, der seine Produktion drosselt. In der kommenden Woche sollen Gespräche zwischen Vertretern Kurdistans und der irakischen Bundesregierung stattfinden, bei denen es um die Wiederaufnahme der irakischen Ölexporte von über 400 000 Barrel pro Tag gehen könnte, die durch die Türkei geleitet werden.
Chinas Aufschwung zeigte im März weitere Anzeichen von Stärke
Dies deshalb, weil das verarbeitende Gewerbe weiter expandierte und die Bautätigkeit zunahm. Die meisten Marktbeobachter gehen davon aus, dass der Aufschwung in China dazu beitragen wird, die Ölpreise in diesem Jahr zu stützen.
Fünfter Monatsverlust wegen Inflation, Bankenkrise, Frankreich-Streiks
Der Ölpreis ist nach wie vor auf dem besten Weg, den fünften Monatsverlust in Folge zu erleiden, was in erster Linie auf die Bankenkrise zurückzuführen ist, die zu Beginn des Monats die Märkte erschütterte, auch wenn die schlimmsten Turbulenzen nun vorbei zu sein scheinen. Das robuste russische Angebot und die Streiks in Frankreich, die die Nachfrage nach Rohöl gedämpft haben, trugen ebenfalls zur Baisse bei. Die OPEC+ trifft sich nächste Woche, wobei jedoch keine Änderungen der Produktionsquoten erwartet werden.
Öl vor zweitem Wochenpreisanstieg in Folge
Exporte aus Kurdistan über die Türkei sind ausgesetzt, und die Ängste betreffend einer Ausweitung der Bankenkrise sind rückläufig.
Preisunterstützung bei nachgebender Inflation und Entspannung im Bankensektor "Rückläufige Risiken im Bankensektor sorgen sicherlich für Auftrieb, ebenso wie das Narrativ einer sich abkühlenden Inflation", sagte Vishnu Varathan, Asien-Chef für Wirtschaft und Strategie bei der Mizuho Bank im Gespräch mit Bloomberg. "Wenn man dann noch die Risiken von Versorgungsunterbrechungen hinzufügt, ist der Ölpreis weniger nervös und kann eher die Hürden für einen Anstieg überwinden." (kb)Dieses Seite teilen