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Investoren für neue Gaskraftwerke gesucht

Mit einem massiven Ausbau der Gaskraftwerke will Deutschland seine umstrittene Strategie zur Sicherung der nationalen Stromversorgung umsetzen. Dafür sucht der Bund bis Anfang nächsten Jahres Investoren.

Mit dem subventionierten Bau von Gaskraftwerken ist das Problem der Speicherung von Flatterstrom auch noch nicht gelöst. 
Mit dem subventionierten Bau von Gaskraftwerken ist das Problem der Speicherung von Flatterstrom auch noch nicht gelöst. © Bloomberg / Bloomberg News

In den ersten Monaten des Jahres 2025 sollen fünf Gigawatt neue Kraftwerkskapazität ausgeschrieben werden, berichtet Bloomberg News. Später sollen die Anlagen auf den Betrieb mit Wasserstoff umgestellt werden, wie das Wirtschaftsministerium am Freitag nach dem Ende wochenlanger Haushaltsverhandlungen der Ampelkoalition mitteilte. Weitere fünf Gigawatt sollen im Rahmen eines neuen Kapazitätsmechanismus ausgeschrieben werden, der ab 2028 zur Verfügung stehen soll.

Subventionierter Ausbau von Gaskraftwerken soll Erneuerbaren-Strategie retten
Deutschland baut seine erneuerbaren Energien zügig aus und hat im vergangenen Jahr seine letzten Kernkraftwerke abgestellt. Die Bundesregierung strebt außerdem einen Kohleausstieg bis 2038 an. Mit dem subventionierten Ausbau von Gaskraftwerken will die Ampel das Energienetz stützen, wenn es zu Wind- und Sonnenflauten kommt.

Kraftwerke sollen auf H2 umgestellt werden können
Um auch die Gasanlagen nachhaltig zu gestalten, sollen die Kraftwerke schrittweise auf Wasserstoff umgestellt werden. Die hohen Kosten erfordern jedoch milliardenschwere Subventionen, die von der EU genehmigt werden müssen. Wie das Wirtschaftsministerium mitteilte, hat die EU-Kommission dem Plan bereits grünes Licht gegeben, eine endgültige Entscheidung stehe jedoch noch aus.

Interessenten gibt es bereits
Bei den Ausschreibungen erhalten die Pläne den Zuschlag, die am wenigsten staatlicher Beihilfe bedürfen. Auch für bestehende Gaskraftwerke können Unternehmen Angebote abgeben. Alte Anlagen mit einer Kapazität von insgesamt zwei Gigawatt sollen für die Umstellung auf Wasserstoff vorbereitet werden. Große Energieunternehmen haben ihr Interesse an den Projekten bereits bekundet, darunter RWE, Uniper, EnBW und Lausitz Energie Kraftwerke. (kb)

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