Investment Professionals fordern Entbürokratisierung und Rentenreform
Dem laufenden Wahlkampf und der kommenden Bundestagswahl galt die jüngste Monatsfrage der DVFA unter ihren Investment Professionals.

„Natürlich ist jede Bundestagswahl relevant. Aber der immense Zuspruch und die zahlreichen Kommentare signalisieren eindringlich, dass Finanzexperten den 23. Februar durchaus als eine Richtungswahl ansehen“, interpretiert Roger Peeters, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der DVFA, die rege Teilnahme.
Wirtschaft im Wahlkampf – nur ein wichtiges Thema
Auf die Frage, ob die Wirtschaft das zentrale Thema der Bundestagswahl sei, antworteten 52 Prozent der befragten Investment Professionals mit "Ja", während 48 Prozent angaben, dass andere Themen im Vordergrund stünden. Die Kommentare verdeutlichen, dass wirtschaftliche Fragen zwar als wesentlich erachtet werden, jedoch insbesondere dem Fragenkomplex rund um die Migration eine ähnliche Bedeutung für den Ausgang der Wahl zugesprochen wird.
Bewertung der wirtschaftlichen Lage Deutschlands fällt negativ aus
Praktisch keinen Zweifel gibt es unter den Experten an der These, dass es in Deutschland einen großen wirtschaftlichen Reformbedarf gibt. Drei Viertel (75 Prozent) der Teilnehmer sehen Deutschland in einer doppelten wirtschaftlichen Misere, bestehend aus tiefgreifenden strukturellen Problemen und einer schwachen Konjunktur. 20 Prozent schätzen die wirtschaftliche Lage als primär strukturelles Problem ein, während nur fünf Prozent die Wirtschaftslage insgesamt als positiv bewerten. Kein einziger Teilnehmer bewertete die Situation als rein zyklisch, also konjunkturell.
Bürokratie, Sozialstaat und Energiekosten als Problemfelder identifiziert
Bei der Frage nach den wichtigsten wirtschaftspolitischen Maßnahmen für die nächste Regierung konnten bis zu drei Themen ausgewählt werden. Die am häufigsten genannten Anliegen waren Entbürokratisierung (31 Prozent), Überprüfung des Sozialstaates (23 Prozent) sowie die Senkung der Energiekosten (22 Prozent). Zehn Prozent der Umfrageteilnehmer sprachen sich zudem für eine Dynamisierung der Schuldenbremse, elf Prozent für eine Senkung der Unternehmenssteuern aus. (kb)