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Investieren in die Zukunft mittels Erneuerbarer Energien plus Speicher

Der Markt für Erneuerbare Energien hält für jeden Investor Passendes bereit. Konservative Anleger können in fertiggebaute Wind- und Solarparks, risikofreudigere eher in den Bau solcher Anlagen oder in die Weiterentwicklung innovativer Technologien wie Speicherlösungen investieren.

Holger Pfleger, Geschäftsführer der FOM Invest
Holger Pfleger, Geschäftsführer der FOM Invest© FOM Invest GmbH

"Neben den finanziellen Vorteilen tragen diese Investitionen außerdem zum Erreichen der Klimaziele bei. Ferner gibt es weltweit zahlreiche staatliche und private Initiativen, die den Ausbau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen unterstützen sowie das Speichern der gewonnenen Energie technisch optimieren und die Zahl der Batteriespeicher ausbauen wollen", sagt Holger Pfleger, Geschäftsführer der FOM Invest GmbH. Im Folgenden finden sich seine Gedanken zu den Zukunftsthemen Produktion und Speicherung von Erneuerbaren Energien.

Weltweite Stromnachfrage im Steigen begriffen
Auch das in Deutschland und Österreich zurückgegangene Interesse an E-Autos und der damit verbundenen geringeren Nachfrage nach Akkus wird nicht dazu beitragen, dass branchenübergreifend und international gesehen der Ausbau alternativer Energien beträchtlich sinkt. Im Gegenteil: Die weltweite Nachfrage nach (fossilfreiem) Strom nimmt zu, nicht zuletzt durch Digitalisierung, KI-Anwendungen und fossilfreie Heiz- und Kühltechnik (Wärmepumpen).

Zwischen 2018 und 2023 hat sich, laut International Energy Agency (IES), die Kapazität von Solar- und Windenergie weltweit mehr als verdoppelt. Alleine in Deutschland stieg der Anteil der Erneuerbaren Energien, laut Statistischem Bundesamt (Destatis), im ersten Halbjahr 2024 auf 61,5 Prozent. 2021 lag der Anteil noch bei 28 Prozent.

EE Fonds: Neben Rendite wird Wert auf Nachhaltigkeitsziele gelegt
Neben den verbreiteten Investmentmöglichkeiten wie Aktien, Beteiligungen und Themenfonds gibt es im Bereich alternativer Anlagen zudem die Möglichkeit, in Infrastrukturfonds und Erneuerbare Energien Fonds zu investieren. Bei diesen Investments wird neben der Rendite Wert auf die positive soziale oder ökologische Wirkung der Investition gelegt. Bei diesen Fonds wird in die Realwirtschaft investiert, etwa in Firmen, die sich konkrete Nachhaltigkeitsziele gesetzt haben, über deren Erreichen sie transparent berichten. Assetklassen für solche Nachhaltigkeitsfonds sind unter anderem Sonnen-, Wind- und Bioenergie, Wasserkraft-Anlagen und die entsprechende Speichertechnologie.

Regionale Diversifikation
Neben Deutschland forcieren viele weitere Länder den Ausbau fossilfreier Energie. Dazu zählen unter anderem Spanien, Griechenland, Großbritannien, Polen sowie die Niederlande. Investitionen in klimafreundliche Energie kann also auch hinsichtlich der Länder diversifiziert werden.

Palette von Vergütungsstrukturen
Zusätzlich lassen sich aufgrund der vielfältigen Vergütungsstrukturen Investitionen gut managen: Risiken können angepasst werden, die Variabilität für Investoren ist erfreulich hoch. So existieren in Deutschland neben staatlich garantierten Vergütungen (Feed-In-Tariffs in Form von Einspeisevergütungen gemäß dem Erneuerbare-Energie-Gesetz) zusätzlich privatwirtschaftliche Stromabnahmeverträge (PPA). Zudem kann die erzeugte Energie an Strombörsen vermarktet werden. Auch Kombinationen sind denkbar. Diese ermöglichen einen ausgewogenen Risikomix auf Ebene der Einzel-Assets.

Aufstrebender Markt: Batteriespeicher
Unabdingbar verbunden mit dem Ausbau Erneuerbarer Energien sind Investitionen in Batteriespeicher. Der Wirkungsgrad von Wind- und Sonnenenergie ist je nach Wetterlage sehr unterschiedlich. An Tagen mit viel Sonnenschein wird unter Umständen so viel Energie erwirtschaftet, dass das vorhandene Netz überlastet wäre, weil es nicht für solche Schwankungen ausgelegt ist. Um diese Volatilität zu managen, ist eine Erhöhung der Flexibilität des gesamten Stromversorgungssystems sowie insbesondere der Ausbau von Speicherkapazität notwendig, um nicht benötigten Strom zu bevorraten. Es gibt verschiedene Arten von Batteriespeichern: Neben Stand-Alone-Lösungen existieren Gewerbe- und Großspeicher. Gewerbespeicher helfen Unternehmen, ihre erzeugte Energie zu speichern.

Tausende Großspeicher müssen gebaut werden
Um die künftig wachsenden Kapazitäten an Erneuerbarer Energie zu managen, müssen in den kommenden Jahren tausende Großspeicher gebaut werden. Nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme (ISE) sind bis 2030 bundesweit rund 100 Gigawattstunden und bis 2045 rund 180 Gigawattstunden elektrische Speicherkapazität nötig.

Technischer Fortschritt ist dringend nötig
Bei vielen aktuellen Großprojekten im europäischen Raum werden mittlerweile 2- oder 4-Stunden-Batteriespeichersysteme Stunden eingesetzt. Aktuell werden sogar bereits 8-Stunde-Speichersysteme indikativ betrachtet. Ein solche Leistung wäre vor einigen Jahren technisch unmöglich gewesen. Ein aktuell im niedersächsischen Alfeld befindlicher Batteriespeicher-Bau wird eine Kapazität von 275 Megawattstunden erreichen. Er soll 2025 ans Netz gehen.

Timing
Somit ist aktuell ein guter Zeitpunkt, um in Erneuerbare Energie sowie Batterie-Technologien zu investieren. Das Investment in Speichertechnik kann je nach Risiko-Appetit und Renditezielen des Investors angepasst werden (Regelleistung, Terminmarkt, Spotmarkt, Hybrid). Energiespeicher erfordern zumeist ein aktives Trading. So können Investoren von den niedrigen und teils negativen Preisen für Strom aus Erneuerbaren Energien profitieren. Investoren sollten wissen, dass die Technologie aktuell große Fortschritte macht: Die Speicher werden immer leistungsfähiger, günstiger und zuverlässiger. (kb)

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