Inflation in der Eurozone steigt
Wenig überraschend, ist eine Zunahme der Inflation in der Eurozone von 2,0 Prozent auf 2,3 Prozent Realität geworden. Doch wirklich überrascht davon zeigt sich keiner der Experten.
"Dieser Anstieg ist alles andere als eine Überraschung. Dass es zum Jahresende zu Basiseffekten bei den Energiepreisen kommen würde, stand schon zu Jahresbeginn fest. Energiepreise tragen zum Teuerungsrückgang gegenüber dem Vorjahrsmonat weniger stark bei, als dies noch vor einigen Monaten der Fall war", analysiert Dr. Thomas Gitzel, Chefökonom der VP Bank.
Interessanter ist deshalb der Blick auf die Details
Und hier gibt es sogar eine positive Überraschung: Die Kerninflationsrate stieg nicht an, wie erwartet worden war, sondern verharrte auf 2,7 Prozent. Der Anstieg der Dienstleistungspreise ebbte im Jahresvergleich von 4,0 auf 3,9 Prozent ab.
Teuerungsrückgang im 1.Halbjahr 2025 ist absehbar
So wie der Anstieg der Inflationsrate zum Jahresende erwartet war, so ist der Rückgang der Teuerung im ersten Halbjahr 2025 vorhersehbar. Die Kerninflationsrate wird dank Basiseffekten deutlich sinken und damit auch die Gesamtinflationsrate wieder merklich fallen lassen.
EZB kann getrost Zinsen weiter senken
Die Europäische Zentralbank könne daher im kommenden Jahr ihre Zinssenkungen fortsetzen, so Dr. Gitzel weiter. "Der Einlagensatz dürfte auf zwei Prozent gesenkt werden. In Anbetracht einer Konjunktur, die sich merklich eintrübt, und einer zunehmend verschärften Situation am Arbeitsmarkt werden die gegenwärtig noch hohen Lohnabschlüsse eine kurze Episode bleiben." Das Risiko eines lohngetriebenen Inflationsrisikos sei deshalb als überschaubar anzusehen. (kb)