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In der Kostenfalle: Worauf man als Stiftungsmanager achten sollte

Fondslösungen statt Einzeltitel

Für die Stiftungen sei dieses Vorgehen mit zwei gravierenden Nachteilen verbunden, glaubt Seifart. "Fondslösungen sind in aller Regel teurer als Einzeltitellösungen", so der Stiftungsexperte. "Und die geringere Transparenz erschwert auch dem Stiftungsvorstand das effiziente Finanzmanagement." Die Kostenkontrolle der Stiftungsaufsicht erreiche dadurch im Ergebnis oft genau das Gegenteil des Bezweckten - unnötige Kosten anstatt einer möglichst sparsamen Verwaltung.
Auch die Finanzämter achten bei steuerbegünstigten Stiftungen auf die Verwaltungskosten. Wenn der Staat zur Stärkung des privaten Engagements für das Gemeinwohl auf Steuereinnahmen verzichtet, sollen sich schließlich nicht Dritte übermäßig bereichern. "Daher setzen die Finanzämter die Aufgriffsschwelle häufig noch niedriger an als die Aufsichtsbehörden", erklärt HVB-Experte Fritz. 25 Prozent scheinen nach seinen Beobachtungen in der Praxis üblich zu sein. Doch Vorsicht: Die Finanzämter berechnen die Quote anders. Sie setzen meist nur die Überschüsse aus der Vermögensverwaltung, also den Saldo nach Abzug der Kosten der Vermögensverwaltung ins Verhältnis zu den übrigen Kosten der Vermögensverwaltung. Daher kommen die Finanzämter in der Regel zu niedrigeren Quoten als die Aufsicht. (hh)
Hintergrundwissen im Seminar:
Jörg Seifart und Stefan Fritz wollen ihr Hintergrundwissen auch anderen Finanzdienstleistern zugänglich machen. Die beiden Experten haben dazu eine eigene Seminarreihe mit dem Thema "Stiftungen erfolgreich in der Vermögensanlage beraten" entwickelt. Damit wollen sie der immer noch weit verbreiteten Unsicherheit darüber, welche Finanzprodukte und -strategien für Stiftungen zulässig und empfehlenswert sind, begegnen. Im Hinblick auf eine bedarfsorientierte Beratung beantwortet das Praxistraining die ersten wichtigen Fragen für Berater. Je nach Tagungsort sind auch weitere ausgewiesene Fachleute als Referenten mit an Bord: Am 10. November in Hamburg wird beispielsweise Jörg Plesse, Erb- und Stiftungsmanager im Private Banking der Norddeutschen Landesbank , mit dabei sein, am 17. November in Hannover referiert zusätzlich Dieter Lehmann, Mitglied der Geschäftsleitung und Leiter der Vermögensanlage der VolkswagenStiftung (siehe dazu auch unser Interview mit Dieter Lehmann in der Ausgabe 3/2015 von Institutional Money im E-Magazin - nur für angemeldete Nutzer). Infos zur Seminarreihe "Stiftungen erfolgreich in der Vermögensanlage beraten" gibt es auf der Webseite der Gesellschaft für das Stiftungswesen (GfdS).