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Immopreise dieses Landes sinken erneut - steht dickes Ende noch aus?

Die Eigenheimpreise der Alpenrepublik sind das zweite Quartal in Folge gefallen. Bankanalysten erwarten zukünftig einen Rückgang um zehn Prozent. Hoffnung macht jedoch ein nur leichter Rückgang im ersten Quartal und höhere Preise bei Neubauten.

© Andrey Armyagov / stock.adobe.com

In Österreich haben die Eigenheimpreise das zweite Quartal in Folge nachgegeben, da Familien sowohl mit der Inflation als auch mit höheren Finanzierungskosten zu kämpfen haben, berichtet Bloomberg.

Nach Daten der Oesterreichischen Nationalbank sind die Immobilienpreise im ersten Quartal 0,4 Prozent gesunken. Im Vorquartal waren sie bereits um 1,9 Prozent gefallen.

RBI erwartet weitere Preisrückgänge
Trotz der Verlangsamung des Abwärtstrends gibt es laut Raiffeisen Bank International (RBI) keine Anzeichen dafür, dass die Flaute vorbei ist. Der größte Teil des Preisschwunds steht nach Ansicht des Instituts noch bevor.

Raiffeisen-Analysten um Mathias Reith und Fabian Blasch rechnen 2023 und 2024 mit einem Gesamt-Preisrückgang um zehn Prozent. Zum Vergleich: In den vergangenen drei Jahren hatten die Preise 34 Prozent zugelegt.

Die lange Party sei vorbei, der Kater werde jedoch nicht lange anhalten, hieß es am Dienstag in einer Analyse der Bank. Nach den Jahren steigender Preise sei ein Rückgang zu erwarten, ein Sturzflug jedoch nicht.

Neubauten verzeichnen steigende Preise
In Österreich leiden besonders Einfamilienhäuser und Wohnungen aus dem Bestand unter dem Preisdruck, den die gestiegenen Zinsen mit sich gebracht haben. Neubauten indessen haben sich im ersten Quartal verteuert angesichts gestiegener Baukosten und der Nachfrage nach energieeffizienteren Objekten.

Höhere Verkaufsbereitschaft
Immer mehr Immobilienbesitzer in Österreich versuchen zu verkaufen, bevor sich der Preisverfall verschärft. Die Zahl der Inserate lag im April ein Drittel über dem Vorjahresniveau. Derweil sind die Internet-Suchanfragen zum Thema “Hauskauf” seit Anfang 2021 um 36 Prozent zurückgegangen.

Den Hintergrund liefert laut Bloomberg die Finanzierungsstatistik: Ein durchschnittliches 30-jähriges Eigenheimdarlehen mit 90 Prozent Finanzierung nimmt inzwischen etwa die Hälfte eines Familiens-Nettoeinkommens in Anspruch. 2022 waren es noch 30 Prozent. (aa)

Eigenheimpreise fallen im ersten Quartal weniger stark als im vierten Quartal

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