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Gasreserven: Wichtige Schwelle überschritten, Sorgen gemildert

Die deutschen Gasreserven sind nun zu 70 Prozent gefüllt, mit bestelltem und noch zu liefernden Gas würden sogar 80 Prozent erreicht werden. Damit werden die Ängste betreffend eines kalten Winters respektive kalter Wohnungen oder abgeschalteter Industrieanlagen gemildert.

Dieses Szenario für den Winter 2025/26 hat zumindest aus jetziger Sicht seinen Schrecken verloren. 
Dieses Szenario für den Winter 2025/26 hat zumindest aus jetziger Sicht seinen Schrecken verloren. © Paolese / stock.adobe.com

Deutschland hat seine Gasspeicher zwei Monate früher als geplant auf ein wichtiges Niveau aufgefüllt. Das mildert Befürchtungen hinsichtlich einer möglichen Heizstoffknappheit im Winter, die erst kürzlich Spekulationen über eine mögliches Eingreifen der Bundesregierung befeuert hatten. Das ist einem Bloomberg-Bericht zu entnehmen.

Wichtige Schwelle überschritten
Am Freitag waren die deutschen Gasspeicher zu 70 Prozent gefüllt - diese Schwelle wollte Berlin ursprünglich bis zum 1. November erreichen. Anfang des Jahres sorgten schleppende Einlagerungen noch für Unruhe auf dem europäischen Gasmarkt, wobei Händler wenig Anreiz sahen, Lagerbestände aufzustocken. Seitdem haben jedoch fallende Gaspreise im Sommer zu einem raschen Aufbau geführt.

Zählt man die bereits gebuchten, aber noch nicht eingelagerten Kapazitäten hinzu, beträgt der Füllstand bis zu Beginn der Heizsaison sogar rund 80 Prozent, teilte eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums am Montag mit. Deutschland könne daher zuversichtlich auf den kommenden Winter blicken.

In Europa sind es nur noch wenige Wochen bis zum Beginn der Heizsaison. Da Nachzügler wie Deutschland das Tempo der Einlagerungen beschleunigen, ist die Region nun viel besser vorbereitet als von vielen Marktteilnehmern noch vor wenigen Monaten prognostiziert.

Staat könnte Energieanbieter zu Käufen zu hohen Preisen zwingen
Der Bund will nur im absoluten Notfall in die Befüllung der Reserven eingreifen. Mit einer Füllrate von 70 Prozent liegt Deutschland inzwischen sicher innerhalb der kürzlich überarbeiteten gesetzlichen Speicheranforderungen der Europäischen Union.

Einige der deutschen Gasspeicherstätten - darunter die größte in Rehden - haben die nationalen gesetzlichen Füllungsziele jedoch noch nicht erreicht. Die Ministeriumssprecherin sagte jedoch, dass andere Anlagen sowie die LNG-Terminals des Landes dazu beitragen, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. (aa)

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