Europäische Aktien: Warum diese derzeit "the place to be" sind
Für institutionelle Investoren weltweit sind Euroland-Aktien derzeit der "Joker für internationale Aktienportfolios". Das liegt an einem einfachen Grund.
Fragt man laut Bloomberg News die Vermögensverwaltungsriesen Amundi oder BlackRock, ist das Fazit der abgelaufenen Berichtssaison eindeutig: Europa befindet sich derzeit an einem Idealpunkt. Die starke Performance europäischer Aktien wird zunehmend durch beeindruckende Unternehmensgewinne bestätigt. Im Februar verzeichneten Europa und Großbritannien positive Gewinnrevisionen, während selbige in den USA oder in Schwellenländermärkten ihren negativen Trend fortsetzten bzw. sich seitwärts bewegten.
Hoffen auf Soft Landing
“In Europa hält die Widerstandsfähigkeit der Gewinne die Bewertungen trotz der starken Erholung der Aktienmärkte seit Ende September auf einem attraktiven Niveau”, sagt Eric Mijot, Stratege bei Amundi. “Solange das Soft-Landing-Szenario vorherrscht, könnte der europäische Markt als Joker für internationale Aktienportfolios gelten.”
Die Unternehmenszahlen des vierten Quartals zeigen für Europa einen Gewinnanstieg von gut vier Prozent, ganz im Gegensatz zu dem Gewinnrückgang von gut drei Prozent in den USA. Niedrigere Energiepreise und die lang erwartete Wiederöffnung Chinas gaben europäischen Unternehmen Rückenwind. Damit bleibt der Stoxx 600 Index trotz acht Prozent Plus in diesem Jahr immer noch 30 Prozent billiger als sein US-Pendant.
Helen Jewell, stellvertretende CIO Fundamental Equities EMEA bei BlackRock, sieht nach der positiven Berichtssaison “viele Chancen” in der Region. Insbesondere die Banken dürften von den höheren Zinsen beflügelt werden, während ihre Bewertungen immer noch “deutlich unter dem langfristigen Durchschnitt” liegen, sagt sie. (aa)