Deutschland: Spürbare Aufhellung des ifo-Geschäftsklimaindex
Das sind gute Nachrichten: Der ifo-Geschäftsklimaindex steigt im März von 91,1 auf 93,3 Punkte, und der Index für die Geschäftserwartungen konnte von 88,4 auf 91,2 Punkte zulegen.
"Der ifo-Geschäftsklimaindex lässt uns wirtschaftliche Frühlingsluft schnuppern. Besonders erfreulich ist, dass die Unternehmen sowohl ihre Lage als auch ihre Geschäftserwartungen besser beurteilen. Und noch mehr: Sowohl der Dienstleistungssektor als auch das verarbeitende Gewerbe blicken gegenüber dem Vormonat erneut optimistischer in die Zukunft", freut sich Dr. Thomas Gitzel, Chief Economist der VP Bank Gruppe.
Im Dienstleistungssektor ist von Flaute nichts zu spüren
Der Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband) berichtete zuletzt von zunehmendem Optimismus. Tatsächlich sind Restaurants derzeit gut ausgelastet, auch die Veranstaltungsbranche verzeichnet gute Umsatzzahlen. Die Folgen der Corona-Pandemie werden Stück für Stück abgeschüttelt. Im Hotel- und Gaststättensektor und auch in der Veranstaltungsbranche kommen die Umsätze vor Ausbruch der Pandemie wieder ins Visier. Dies wird auch durch die Zahlen des Statistisches Bundesamtes untermauert. In der Gastronomie stieg der reale Kalender- und saisonbereinigte Umsatz im Januar 2023 gegenüber dem Vormonat um satte 11,4 Prozent. Inwieweit die Streiks im öffentlichen Dienst auf die Unternehmensstimmung im Dienstleistungssektor abfärben, kann noch nicht gesagt werden.
Verarbeitende Gewerbe freut sich über die deutlich gesunkenen Energiepreise
Die Produktion wird dadurch günstiger und die Unternehmen gewinnen wieder an Wettbewerbsfähigkeit. Und noch immer laufen Nachholeffekte aufgrund der im Zuge der Materialknappheiten liegengebliebenen Aufträge. Allerdings dürften sich die schwachen Auftragseingänge des Vorjahres in den kommenden Monaten stärker bemerkbar machen.
Der ifo-Geschäftsklimaindex sei zwar immer noch auf Niveaus, die mit einem Schrumpfen der deutschen Wirtschaft einhergehen, so Dr. Gitzel weiter."Die gute Nachricht ist, dass ein deutlicher Rückgang des Bruttoinlandsprodukts nicht befürchtet werden muss. Die deutsche Wirtschaft wird eine milde Rezession durchlaufen. Die Weichen werden in Richtung zweites Halbjahres immer deutlicher auf Erholung gestellt." (kb)