Deutsches Fondshaus: Einige Faktoren sprechen gegen hohes Risiko
Die Kapitalmarktprofis von Union Investment halten die September-Zinssenkung der Fed für eine ausgemachte Sache. Bei Aktien zeigen sie sich zwar momentan zurückhaltend, rechnen aber mit zunehmend besseren Aussichten.
Die jüngsten Wachstumssorgen halten die Union-Investment-Experten für überzogen. "Wir rechnen nicht mit einer Rezession in den USA, gehen aber von einer Wachstumsverlangsamung aus", so die Kapitalmarktanalysten in einem aktuellen Marktkommentar. Für sie ist die erste US-Zinssenkung im September eine ausgemachte Sache. Bei Aktien sehen sie aktuell noch einige Unsicherheiten.
Weg zu US-Zinssenkung ist frei
Die jüngsten US-Inflationszahlen fielen positiv aus: Der Preisdruck hat nachgelassen und gibt den Weg zur Zinssenkung frei. Die Teuerung in den USA dürfte aber ihren zyklischen Tiefpunkt erreicht haben und nicht weiter sinken. Die Erwartungen vieler Marktteilnehmer an umfassende Leitzinssenkungen der wichtigsten Notenbanken sind daher nach Einschätzung der Experten übertrieben. Zudem bleibe die geopolitische Lage unsicher, sowohl im Nahen Osten als auch im Ukraine-Krieg. Das hat Auswirkungen auf die Anlagepositionierung: "In Summe schätzen wir das Marktumfeld zwar insgesamt konstruktiv ein, aber die nächsten Monate sollten schwieriger werden. In der kurzen Frist sprechen diese Faktoren gegen eine zu offensive Positionierung."
Neutral bei Aktien, optimistisch bei Unternehmensanleihen
Bei Aktien hellt sich das Umfeld zwar etwas auf, doch behält Union Investment zunächst eine neutrale Haltung bei. Aber das könnte sich bald ändern: "Die jüngsten Quartalsberichte fielen besser als erwartet aus, und die meisten Unternehmen gaben positive Ausblicke ab", heißt es. Die Aussichten für Aktien dürften sich damit perspektivisch wieder verbessern.
Am Rentenmarkt ist Union Investment weiter positiv für Investment-Grade-Unternehmensanleihen eingestellt. Anders bei Staatsanleihen aus dem Euroraum: Hier rechnen die Strategen nach dem Renditerückgang der vergangenen Wochen eher mit leicht steigenden Renditen statt weiteren Kursgewinnen. (jh)