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Deutsche Rüstungsbranche hofft auf weiteren Schub

Die Aktien der Hersteller von militärischen Gütern scheinen zumindest vorläufig vom Trump-Sieg zu profitieren. Denn Trump könnte US-Truppen aus Europa abziehen und die Europäer zu eigenen Waffeninvestments zwingen.

© Robert Herhold (KI generiert) / stock.adobe.com

Die deutsche Rüstungsindustrie geht davon aus, dass die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus die Militärausgaben Europas in die Höhe treiben und den bereits enormen Auftragsanstieg zusätzlich verstärken wird. Das berichtet Bloomberg News.

Die Ergebnisse der US-Wahl fielen in dieser Woche mit den Quartalsberichten von Rheinmetall und Hensoldt zusammen, die einen deutlichen Anstieg der Bestellungen von gepanzerten Fahrzeugen, Munition und Luftabwehrsystemen verzeichneten.

Ohne "Uncle Sam" im Rücken muss Europa aufrüsten
Mit Trumps Wahlsieg wird Europa zunehmend gefordert sein, seine eigene Verteidigung zu stärken und sich unabhängiger von den USA zu machen. Während seiner ersten Amtszeit als Präsident hat sich Trump wiederholt über die niedrigen Militärausgaben in Europa mokiert und drohte mit dem Bruch des jahrzehntealten Nato-Bündnisses, sollten die Mitglieder nicht mehr Geld für ihre Streitkräfte bereitstellen.

“Dies ist ein Aufruf an Deutschland und Europa, Verantwortung für die Verteidigungsausgaben zu übernehmen”, sagte Hensoldt-Chef Oliver Dörre im Interview mit Bloomberg TV.

Wünsche eines Rüstungsherstellers
Seiner Ansicht nach sollten die europäischen Länder anstreben, 3,0 bis 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungsausgaben aufzuwenden - was das Nato-Ziel von 2,0 Prozent übersteigen würde.

Die Aktien von Rheinmetall kletterten im frühen Handel um etwa 2,5 Prozent und sind in diesem Jahr um mehr als 70 Prozent gestiegen. Die Aktien von Hensoldt sind seit Januar um etwa 27 Prozent gestiegen. Nach Trumps Wahlsieg schossen die Aktien beider Unternehmen nach oben, wie die Grafik unten zeigt.

Der Umsatz von Rheinmetall stieg in den drei Monaten bis September um mehr als ein Drittel auf 2,45 Milliarden Euro, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Bei Hensoldt, die einen Tag früher berichteten, sind die Aufträge im gleichen Zeitraum um 21 Prozent gestiegen.

Dörre ist nach eigenen Angaben “sehr zuversichtlich”, dass sich das Wachstum im Jahr 2025 fortsetzen wird und verwies dabei auf Aufträge für Luftverteidigungstechnologie im Rahmen der European Sky Shield Initiative sowie auf Produkte aus den Bereichen Logistik und zivile Luftüberwachung.

Rheinmetall bestätigte seinen Umsatzausblick für das Gesamtjahr und verlängerte den Vertrag des Vorstandsvorsitzenden Armin Papperger um weitere fünf Jahre. (aa)

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