D: Legalisierung als Beschleuniger für Aufblühen des Cannabismarktes?
In Luxemburg darf Cannabis bald für den privaten Eigenbedarf angebaut und konsumiert werden. Das legalisiert die private Nutzung, nicht jedoch den Handel mit Cannabis. In Deutschland formieren sich unterdessen in der Ampelkoalition Pläne für eine weitgehende Legalisierung auch zu Genusszwecken.
Obwohl die ursprünglich angekündigten Vorhaben abgeschwächt wurden – Anbau, Verkauf und Konsum von Cannabis sollten ursprünglich vollständig legalisiert werden, nun wird nur Anbau und Besitz von höchstens vier Pflanzen für den Eigenbedarf legalisiert – kommt die Regierung in Luxemburg mit ihrem jüngst vorgestellten Cannabis-Maßnahmenpaket der Entwicklung in Deutschland zuvor.
Gezeitenwechsel
„Wir führen die kontrollierte Abgabe von Cannabis an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften ein“ lautet das kürzlich getätigte, eindringliche Bekenntnis der neuen deutschen deutschen Koalitionsregierung, die einen globalen und in zunehmendem Maße auch europäischen Trend bestätigt: Cannabis unterliegt einem Gezeitenwechsel der Liberalisierung, Normalisierung und Kommerzialisierung, der sowohl von der Anerkennung der therapeutischen Wirkung der Cannabispflanze als auch von ihrem enormen wirtschaftlichen Potential angetrieben wird. "Mit Europa findet die Branche für legales Cannabis zudem einen größtenteils unerschlossenen Markt vor, der – so Schätzungen von Prohibition Partners – ein jährliches Wachstumspotential von über 60 Prozent birgt", sagt Rahul Bhushan, Co-Gründer des thematischen ETF-Emittenten Rize ETF, in seinem aktuellen Marktausblick
Synergie aus Wirtschaft, Gesundheit und Gesetzgebung verspricht beste Chancen
Legalisierungsbemühungen allein werden jedoch nicht ausreichen, damit die Cannabisbranche, zu der Unternehmen aus den Bereichen der Cannabinoid-Forschung, der Pharmaindustrie, der Landwirtschaft und des Hanf-/CBD-Handels gehören, dieses Potential vollständig ausnützen kann. Europa könne dabei von Märkten lernen, in denen die Legalisierung bereits weiter fortgeschritten sei, so Rahul Bhushan. So führten in Kalifornien hohe Steuern dazu, dass der Markt für illegal verkauftes Cannabis trotz Legalisierung weiter florieren konnte. In Portugal bewirkte die Legalisierung von medizinischem Cannabis im Jahr 2018, 17 Jahre nach der Dekriminalisierung des privaten Drogenkonsums, Genehmigungsprobleme innerhalb der bestehenden Hanfindustrie des Landes. Wie diese Beispiele zeigen, sind robuste und funktionelle Übereinkünfte aus den Bereichen Wirtschaft, Gesundheitswesen, Gesetzgebung und Strafverfolgung notwendig, damit die legale Cannabisbranche einen Markt erschließen kann, der in Deutschland derzeit noch zu 98 Prozent vom illegalen Handel bedient wird.
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