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Columbia Threadneedle: Wo es noch günstige Aktien gibt

Die Chefin für Global Aktien bei Columbia Threadneedle Investments geht vor dem Hintergrund vielfach hoch bewerteter US Large Caps der Frage nach, wo institutionelle Investoren ein besseres Chancen-/Risikoverhältnis vorfinden.

Melda Mergen, Columbia Threadneedle
Melda Mergen, Columbia Threadneedle© Columbia Threadneedle

Large-Cap-Aktien sind im historischen Vergleich teuer – das zeigt sich bei näherer Betrachtung des S&P 500-Index und des Kurs-Gewinn-Verhältnisses dieser Unternehmen. Die Bewertungen sind im Vergleich zum letzten Höchststand Ende 2021 jedoch gesunken, und die Performance des Marktes wird vom Gewinnwachstum gestützt – das sei eine gesunde Entwicklung, schreibt Melda Mergen, Global Head of Equities bei Columbia Threadneedle Investments, in einem aktuellen Marktkommentar.

Size Matters
Bleiben die Zinsen längerfristig hoch, werden die Kapitalkosten deutlich steigen. Die meisten Large Caps profitieren allerdings noch von den sehr niedrigen Zinsen des Jahres 2020. Diese Unternehmen haben Schulden langfristig und zu niedrigen Zinsen aufgenommen und sind daher, entgegen der Meinung vieler, weniger von Zinsschwankungen betroffen.

Vorsicht ist laut Mergen dagegen bei Unternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung sowie bei kurzlaufenden Unternehmensanleihen geboten: Anleger müssen hier sicherstellen, dass die längerfristig höheren Zinsen nicht die Investitionsentscheidungen dieser Unternehmen beeinträchtigen. "Sinkende Zinsen würden diese Unternehmen entlasten und kämen daher überaus gelegen", merkt Mergen an.

Europa und Emerging Markets vielfach interessant
Die USA haben sich nun seit geraumer Zeit besser entwickelt als die restlichen Industrie- sowie auch Schwellenländer. Viele sorgen sich hier berechtigterweise um die Bewertungen. Gerade aufgrund dieser Bewertungen sieht Mergen und ihr Team jedoch zahlreiche Chancen. Denn: „Günstig“ ist zwar keine Anlagestrategie, doch wenn die Kurse so dramatisch sinken, lohnt sich ein Blick auf die Einstiegschancen, die sich hier Investoren bieten könnten.

"Solche Chancen bieten sich aktuell in Europa und den Schwellenländern. Doch aufgepasst: Statt in den Gesamtmarkt anzulegen, nehmen wir jeden einzelnen Titel genau unter die Lupe. So können wir die lokalen Gewinner ermitteln, die zum jetzigen Zeitpunkt wirklich günstig gehandelt werden", betont Mergen, um anzufügen: "Ich bin der Meinung, dass sowohl die USA als auch die anderen Volkswirtschaften weltweit vielversprechende Anlagemöglichkeiten bieten. Für den Erfolg ist es ausschlaggebend, dass Unternehmen innovativ sind und auf lange Sicht die richtigen Entscheidungen treffen. Ich bin daher nach wie vor optimistisch. Geopolitische Risiken und höhere Zinsen sorgen dennoch für kurzfristige Bedenken, weshalb wir diese Aspekte grundsätzlich beobachten. Als aktiver Manager finden wir jedoch stets gute Anlagethemen und Firmen, die sich in Zukunft als Gewinner erweisen dürften." (aa)

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