Beyond Compliance: Aurum Impacts ganzheitlicher Ansatz
Aurum Impacts Erfahrungen aus der Praxis zeigen, dass ein wirkungsvoller Impact-Ansatz über regulatorische Vorgaben hinausgehen muss.

Bei der Bewertung von Artikel 9 SFDR-Fonds sollten zusätzliche Kriterien berücksichtigt werden, die sicherstellen, dass soziale und ökologische Ziele nicht nur deklariert, sondern auch messbar umgesetzt werden. Miki Yokoyama, Managing Director bei Aurum Impact, wird konkret: "Unser Ansatz für Fondsinvestitionen basiert auf mehreren Schlüsselelementen, die unseren Due Diligence Prozess leiten. Im Mittelpunkt steht ein klar strukturiertes Impact Framework. Dieses umfasst eine explizit impact-orientierte Mission, eine fundierte Methodologie zur Bewertung und Messung des Impacts der Portfoliounternehmen sowohl im Investmentprozess als auch im Portfoliomanagement, sowie eindeutig definierte Impact KPIs für alle Investments. Neben den klassischen Due Diligence Kriterien wie dem Team, der Erfolgsbilanz der Investoren und den Alleinstellungsmerkmalen (USPs) der Zielfonds berücksichtigen wir auch ESG Analysen, Diversität und die Verknüpfung von Vergütungen mit der Erreichung klar definierter Impact KPIs (impact-linked carry)."
Fehlende Klassifizierung nach Artikel 9 nicht zwangsläufig ein Ausschlusskriterium
Fonds, die derzeit noch nicht Artikel-9-konform sind, verpflichten sich über einen Side Letter, Impact im Sinne der Definition von Aurum Impact sowie ESG- und Diversitätsstandards formell zu verankern. "Dadurch können wir ein breiteres Spektrum an Fonds in unser Investmentuniversum einbeziehen, während gleichzeitig sichergestellt wird, dass positive ökologische und soziale Wirkung gemäß unseren Kriterien berücksichtigt wird", sagt Yokoyama.
Inhalt der Side Letters
Konkret legt Aurum Impact im Side Letter fest, dass Fonds die Impact KPIs ihrer Portfolio-Unternehmen mindestens einmal jährlich überprüfen und erzielte Fortschritte dokumentieren müssen. Darüber hinaus sind ESG Risiken jedes Unternehmens regelmäßig zu bewerten, um sicherzustellen, dass diese aktiv gemanagt werden. Auch die Aspekte von Diversity, Equity und Inclusion (DEI) werden systematisch in den Investmentprozess integriert, regelmäßig überwacht und Fortschritte in Bezug auf DEI Ziele dokumentiert. Durch ein strukturiertes Impact- und ESG-Onboarding sowie regelmäßigen Austausch unterstütze man seine Portfoliofonds dabei, diese Anforderungen effektiv umzusetzen, so Yokoyama.
Bewertung von Fonds anhand von Aurums Impact-Kriterien
Quelle: Aurum Impact
Die Leuchtturmfunktion von Family Offices
Aurum Impact ist der Investment-Arm der Goldbeck Familie. Family Offices wie dieses spielen in der nachhaltigen Transformation eine Schlüsselrolle, da sie oft mit einem langfristigeren Blick investieren als andere Akteure und statt kurzfristiger Gewinnmaximierung die Freiheit haben, strategische Entscheidungen zu treffen, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Wertschöpfung gleichermaßen fördern. Miki Yokoyama weiß um die Details: "Insbesondere die jüngere Generation legt großen Wert auf echte Nachhaltigkeit und “Impact”. Indem sie Vorbilder für strenge Kriterien und wirkungsorientierte Investments werden und die Hebelwirkung ihrer starken Netzwerke bedienen, können Family Offices und die Vermögenden dieser Welt den Wandel vorantreiben, andere Investoren inspirieren und einen messbaren Impact erreichen."
Der Weg nach vorne
Die SFDR ist ein wichtiger Meilenstein, aber sie ist nicht das Endziel. Artikel 9 bietet eine wertvolle Orientierung, doch Herausforderungen in der Umsetzung zeigen, dass Regulatorik allein nicht ausreicht, um echte Wirkung zu erzielen. Die geplanten Reformen der SFDR bieten eine Chance, deren Wirksamkeit zu erhöhen und den nachhaltigen Wandel in der Finanzwelt voranzutreiben. Doch Regularien aller Art, egal wie oft sie angepasst werden, sind immer nur ein Werkzeug im großen Baukasten der wirklich wirkungsorientierten Impact Investoren.
Es braucht mehr als bloße Regulierung
Investoren, Fondsmanager und Family Offices, die sich dem Ziel verschrieben haben, langfristige positive Wirkung zu erzielen, sollten sich dazu verpflichten, über die bestehenden Vorgaben hinauszugehen und gemeinsam wegweisende Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln. Miki Yokoyama dazu: "Die SFDR Richtlinie ist zwar ein Anfang – doch wir können uns nicht alleine auf die Politik verlassen. Wir müssen uns zusammentun und mehr privates Kapital bewegen, um gemeinsam Lösungen für die drängendsten globalen Herausforderungen zu entwickeln." (kb)