Bei Uniper, SGS und Bureau Veritas kommt neue Fantasie auf
Während für den fast vollständig verstaatlichen Versorger Uniper Interesse aus Abu Dhabi und Norwegen bestehen soll, verhandeln die Prüfkonzerne SGS und Bureau Veritas über einen Zusammenschluss.

Angesichts des von Berlin erwogenen Ausstiegs aus dem ehemaligen Großimporteur russischen Erdgases hätten die Abu Dhabi National Energy Company (Taqa) und der Öl- und Gaskonzern Equinor ein Auge auf den Konzern aus Düsseldorf geworfen, berichteten darüber informierte Personen gegenüber Bloomberg.
Wie zu hören sei, habe Uniper bereits Goldman Sachs als Berater ins Boot geholt. Bei einer Transaktion könnte der Versorger mit zehn Milliarden Euro oder mehr bewertet werden.
Verschiedene Optionen bei Uniper
Die Bundesregierung hatte bereits Citigroup, Deutsche Bank und UBS als gemeinsame globale Koordinatoren für die Organisation eines möglichen Aktienverkaufs ausgewählt, wie im Oktober bekannt wurde. Dabei hieß es, der Bund erwäge, den Staatsanteil von mehr als 99 Prozent an einen einzelnen Käufer zu veräußern oder diesen Anteil durch ein Aktienangebot - einen sogenannten “Re-IPO” - zu reduzieren.
SGS und Bureau Veritas verhandeln Fusion
Der Schweizer Inspektions- und Prüfkonzern SGS befindet sich dem Vernehmen nach in fortgeschrittenen Gesprächen über eine Fusion mit dem französischen Wettbewerber Bureau Veritas. Kommt ein Deal zustande, würde ein Test- und Zertifizierungsriese mit einem Gesamtmarktwert von rund 32 Milliarden Franken entstehen. Das berichtet ebenfalls Bloomberg News.
Angeblich arbeiten SGS und Bureau Veritas an den letzten Details einer Transaktion, die in den kommenden Wochen bekannt gegeben werden könnte.
Die Aktien von SGS sind in den letzten zwölf Monaten um mehr als ein Viertel gestiegen, was den Börsenwert des Genfer Unternehmens auf 17,6 Milliarden Schweizer Franken anziehen ließ. Bureau Veritas kam an der Börse in vergleichbarem Umfang voran. Der Marktwert hat inzwischen 13,5 Milliarden Euro erreicht.
Größter Aktionär von Bureau Veritas ist das Investmenthaus Wendel, dessen Anteil laut Bloomberg-Daten 26,5 Prozent beträgt. Der Fonds Lac1, der von der staatlichen Bpifrance SACA verwaltet wird, hat im vergangenen Jahr eine Vier-Prozent-Beteiligung an Bureau Veritas erworben.
Die Gespräche sind zwar schon weit fortgeschritten, könnten sich aber verzögern oder auch noch scheitern, räumen informierte Personen jedoch ein. (aa)