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Aufmerksamkeit der Investoren richtet sich nun woanders hin

Der Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management, erläutert jene Triebkräfte, auf die Investoren dieser Tage genauer im Auge behalten sollten und nennt einen Anleihenmarkt, der ein gutes Chancen-/Risikoverhältnis aufweist.

© Brian Jackson / stock.adobe.com

„Auch wenn die Sorgen wieder aufflammen könnten, wenn sich der ‚Tag X‘ nähert: Die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer hat sich zuletzt weg von der US-Schuldenobergrenze auf die wirtschaftlichen Fundamentaldaten und den voraussichtlichen geldpolitischen Kurs verlagert", schreibt Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay, RBC BlueBay Asset Management, in einer aktuellen Analyse.

Bunter Datenkranz
Die Daten deuten laut Einschätzung Dowdings weiterhin auf eine solide Dynamik der US-Wirtschaft hin. Die Umfragen deuten auf der einen Seite auf eine Abschwächung der Konjunktur hin. Die harten Fakten aber sprechen für eine relativ stabile Nachfrage. "Die Befürchtungen scheinen zu schwinden, dass die Krise der US-Regionalbanken zu einer abrupten Kreditklemme führen wird", meint Dowding.

Weitere Zinserhöhungen drohen
Obwohl Fortschritte bei der Inflationsbekämpfung erwartet werden: Das Zwei-Prozent-Ziel scheint noch weit entfernt und der Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank Federal Reserve ist möglicherweise noch nicht abgeschlossen.

Mehrere Fed-Mitglieder haben sich zuletzt für eine Zinserhöhung im Juni ausgesprochen. Das Vorgehen der Währungshüter wird zwar von den Lohn- und Inflationsdaten abhängen. Die Aussichten auf eine weitere Straffung der Geldpolitik scheinen aber laut Dowding "ausgewogen" zu sein.

Darüber hinaus werden vorzeitige Zinssenkungen weiterhin ausgepreist. Infolgedessen sind die Renditen von Staatsanleihen in der vergangenen Woche gestiegen. Angeführt wurde diese Entwicklung vom vorderen Ende der Renditekurve. Die Rendite zweijähriger US-Treasuries legte im vergangenen Monat um 45 Basispunkte zu.

Auch in Europa sind die Renditen im Laufe der vergangenen Woche gestiegen. Die Rhetorik der Europäischen Zentralbank (EZB) bleibt vorerst relativ restriktiv. "Wir gehen daher davon aus, dass die EZB auf ihren nächsten beiden Sitzungen den Leitzins um jeweils 25 Basispunkte anheben wird. Das entspricht den Marktprognosen. Danach wird es unserer Meinung nach auf die Daten ankommen", prognostiziert Dowding.

Rumäniens Anleihen sind attraktiv
Innerhalb der Europäischen Union hält Dowding insbesondere Staatsanleihen aus Staaten wie Rumänien für interessant. Die Verschuldung des Landes beträgt nur einen Bruchteil der von Italien oder Griechenland. Die langfristigen Papiere bieten ihren Anlegern jedoch einen doppelt so hohen Spread.

"Mit Blick nach vorne werden die in den kommenden Tagen veröffentlichten Daten unseres Erachtens einen großen Einfluss auf den weiteren Kurs der US-Notenbank haben. Das wiederum kann auch die Marktrichtung bestimmen. Weil gleichzeitig die Schlagzeilen über die Schuldenobergrenze nicht abreißen werden, gehen wir davon aus, dass die Volatilität in den nächsten Wochen zunehmen wird", schreibt Dowding abschließend. (aa)

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