Aktien-Rallye frustriert die Bären
Die europäischen Aktienmärkte bewegen sich nun seit fast einem Monat wieder im Bereich überkaufter Niveaus. Dies tun sie zur großen Frustration der Bären und derjenigen, die auf eine kurzfristige Schwäche zum Wiedereinstieg gewartet haben. Müssen sie teuer kaufen, um dabei zu sein?
Der Stoxx 600 Index hat die vergangene Woche zum siebten Mal im positiven Bereich abgeschlossen. Das stellt die längste Gewinnserie seit April 2021 dar, wie Bloomberg News berichtet. Nachdem sowohl die 200-Tagelinie als auch der 2022er Abwärtstrend nun klar überwunden sind, spricht wenig gegen eine Fortsetzung der “Santa-Rallye”.
Gefrustete Bären
Stoxx 600 bleibt stur auf Kurs der Santa-Rallye
Barclays-Stratege Emmanuel Cau zufolge seien viele Investoren von der Rallye “auf dem falschen Fuß erwischt” worden. Das zeige sich auch daran, dass viele Investmentfonds im November dem Markt in Sachen Wertentwicklung hinterher liefen. Er habe während einer Marketing-Tour durch Europa viele “frustrierte Bären” getroffen. Der Konsens unter Anlegern sei weiterhin von Vorsicht geprägt.
Viele Investoren noch vorsichtig: Stoff für mehr?
So wird die Rallye eher von einer dünnen Positionierung als von einer wirklichen Verbesserung der Fundamentaldaten getrieben. So zeigen EPFR-Daten laut Bank of America weiterhin Mittelabflüsse aus europäischen Aktienfonds. Eine Analyse zu Handelsdaten im US-Optionsmarkt wiederum deutet darauf hin, dass kurzfristige Spekulation ein maßgeblicher Treiber ist. Das Abdecken von Short-Positionen und unterdurchschnittliches Handelsvolumen sind weitere Indizien, dass es der Aufwärtsbewegung an fundamentaler Überzeugung mangelt.
Für Investoren bleibt damit die Qual der Wahl: Weiter zu warten oder auf den Zug aufzuspringen, wenn die Frustration schlussendlich zu groß wird.... (kb)