Großaktionäre machten Druck: Unicredit-Chef nimmt seinen Hut
Der Druck auf Unicredit-Chef Federico Ghizzoni dürfte nun doch zu groß geworden sein. Nachdem mehrere Investoren der italienischen Großbank in den vergangenen Tagen laut Medienberichten bereits den Rücktritt von Ghizzoni gefordert hatten, hat Unicredit noch am Dienstagabend einen Wechsel an der Konzernspitze angekündigt. Laut dem Geldinstitut habe sich Ghizzoni bereit erklärt, seinen Vertrag vorzeitig aufzulösen. Bis seine Nachfolge geregelt ist, werde er der Unicredit aber weiterhin zur Verfügung stehen und sich erst nach einer angemessenen Übergangsphase zurückziehen.
Bereits in den vergangenen Tagen kursierten Gerüchte, wonach Großinvestoren der Bank den Rauswurf von Ghizzoni forderten. Sie zeigten sich demnach unter anderem besorgt über die schrumpfende Kernkapitalquote der Bank und kritisierten zudem die niedrige Profitabilität der Unicredit sowie den hohen Anteil an faulen Krediten. Der Unicredit-Chef selbst gab sich indes betont gelassen und wies die Kritik vehement von sich.
Auch über denkbare Nachfolge-Kandidaten wurde bereits spekuliert. Demnach sollen UBS-Chef Sergio Ermotti und der Italien-Chef von Merrill Lynch, Marco Morelli, als mögliche Interessenten zur Verfügung stehen. (cf/aa)