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Emerging Markets neigen zu Boom and Bust. Doch angesichts der Schwierigkeiten, in denen sich die Industrienationen befinden, suchen Investoren vermehrt Zuflucht in Aktien aus den Schwellenländern. Steht ein Comeback der Region bevor?
Bei Emerging Markets denkt man relativ schnell an „Risiko“. Tatsächlich kommt es immer wieder zu Volatilitäten, und die Performance der vergangenen fünf Jahre war auch nicht unbedingt berauschend. Sieht man jedoch etwas genauer hin, fällt auf, dass sich der breite Emerging Markets Index von MSCI ausgerechnet im extrem risikobehafteten Jahr 2022 nicht schlechter geschlagen hat als der S&P 500.
Hinzu kommt, dass Schwellenländeraktien in den ersten beiden Monaten 2023 auf ETF-Ebene deutlich mehr Investorengelder aus Europa anziehen konnten als jeder andere Sektor. Hält die Liquidität an, wäre das ein schwer zu ignorierender Indikator für eine gute Performance der Region.
Problematisch erscheint jedoch die Heterogenität der Emerging Markets. So zogen die europäischen Schwellenländer den Gesamtindex mit dem Beginn der russischen Invasion massiv in Mitleidenschaft. Eine stärkere Differenzierung in Richtung Subregionen und Einzelstaaten erscheint angebracht – womit sich die Themen Asien und China in den Vordergrund drängen.
Hans Weitmayr
Hans Weitmayr