Institutional Money, Ausgabe 2 | 2023
D ie Diskussion über die Sinnhaftigkeit von Erfolgs- gebühren für Fondsmanager ist so alt wie dieses Vergütungsmodell selbst.Motiviert das potenziel- le Zusatzeinkommen Manager zu Höchstleistungen oder provoziert es eine riskantere Anlagestrategie? Ein Ergebnis dieser Diskussion war die Entwicklung von Gebühren- modellen, die auch für schlechte Leistungen eine Regelung vorsehen.Während asymmetrische Erfolgsgebühren Fonds- manager für überdurchschnittliche Leistung – gemessen an einer Benchmark innerhalb eines definierten Bemessungs- zeitraums – belohnen, bestrafen sie Minderleistungen nicht. Symmetrische Performancegebühren hingegen sehen eine Strafe für unterdurchschnittliche Leistungen vor, die ihrer Höhe nach dem Gewinn für eine überdurchschnittliche Leistung im identen relativen Ausmaß zur Benchmark entspricht. Umstrittenes Tool Dass asymmetrische Gebührenmodelle problematisch sind, erkannte man in den USA schon vor einem halben Jahr- hundert. Der US-Kongress folgte bereits im Jahr 1971 der Empfehlung der Securities and Exchange Commission Bewirken performanceabhängige Fondsgebühren den erhofften Mehrertrag oder füllen sie nur die Taschen von Fondsgesellschaften und Fondsmanagern? Eine Studie liefert neue Antworten auf diese uralte Frage. Der Erfolg und sein Preis Erfolgsgebühren-Dschungel Unterschiedliche Ausgestaltungsweisen machen Vergleiche schwierig. Durchschnitt Median Anz. d. Beobachtungen Performancegebühr (% der Outperformance) 16,48 % 20,00 % 7.105 Basierend auf einer stochastischen Benchmark (% der Fonds der Stichprobe) 71,24 % 7.308 Performancegebühr Cap (% der Fonds der Stichprobe) 12,24 % 7.321 Rückstellungsfrequenz (in Tagen) 2,53 1 7.307 Bemessungszeitraum (in Tagen) 262 365 7.307 High-Water Mark (HWM) (% der Fonds der Stichprobe) 44,20 % 7.321 Permanente High-Water Mark (% aller HWM Fonds der Stichprobe) 64,55 % 2.908 HWM Duration, so diese nicht permanent ist (in Monaten) 11,87 12 794 Hurdle (% der Fonds der Stichprobe) 14,86 % 7.308 Total Expense Ratio TER (% des NAV) 2,34 % 2,07 % 3.273 Im Schnitt liegt die Performance Fee (PF) bei einem Sechstel der Outperformance, der Median liegt bei hedgefondsgleichen 20 Prozent. Einen Cap bei Performance Fees hat nur jeder achte PF-Fonds implementiert. Gut 70 Prozent der PF-Fonds messen Outperformance an einer stochastischen Benchmark, fast 15 Prozent an einer Hurdle Rate. High-Water-Mark-(HWM)-Klauseln sind in 44 Prozent aller Fälle installiert. Stichprobe: in der EU, Norwegen und der Schweiz von 2001 bis 2011 zum Verkauf angebotene Aktienfonds. Quelle: Studie 78 N o . 2/2023 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Fondsgebühren FOTO: © LONDON BUSINESS SCHOOL » Ein Fonds mit Performance Fee bringt keine bessere Leistung als ein Fonds ohne Erfolgstangente. « Henri Servaes, Richard Brealey Professor of Corporate Governance und Professor of Finance an der London Business School
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