Institutional Money, Ausgabe 2 | 2023
A uch nach der Integration der früheren Pioneer Investments im Juli 2017 und der im April 2021 angekündigten Übernahme des ehemaligen Konkurrenten Lyxor hält Europas größter Asset Manager Amundi die Augen auf für weitere Akquisitionen. Fannie Wurtz und Christian Pellis, zwei Schwergewichte im Ma- nagement der Franzosen, betonen zwar, dass organisches Wachsen Priorität bleibe, lassen aber durchblicken, dass of- fenbar ein Budget für sinnvolle Zukäufe bereitsteht. Konkre- te Zahlen nennen die beiden zwar nicht, amMarkt werden aber Größenordnungen von zwei Milliarden Euro genannt. Und die Technologieplattform ALTO soll Geld verdienen. Das Umsatzziel bis 2025 liegt bei 150 Millionen Euro. Frau Wurtz, mit einemMittelrückfluss von 11,1 Milliarden Euro im ersten Quartal 2023 können Sie sicher nicht zufrieden sein. Was steckt dahinter? Fannie Wurtz: Unser Privatkundengeschäft entwickelte sich im ersten Quartal durchaus dynamisch, was auf ein an die aktuellen Märkte angepasstes Angebot zurückzuführen ist. So wurden etwa strukturierte Produkte, bei denen wir über anerkanntes Know-how im Privatkundengeschäft verfügen, gut angenommen. Diese gute Leistung wurde jedoch durch Vermögensabflüsse in Segmenten mit sehr niedrigen Mar- gen sowie durch Abflüsse in China mehr als konterkariert. In der Tat verzeichneten die Versicherungsmandate Abflüsse aufgrund des Rückzugs in „Euro-Verträge“, was dem Bran- Christian Pellis: „Stand heute gehören wir zu den fünf größten Lösungs- anbietern in Deutschland – und das einschließlich der heimischen Anbieter.“ Die jüngste Entscheidung der EU-Kommission zeige, dass Nachhaltigkeit sich durch- aus auch über ein passives Instrument im Portfolio abbilden lasse, glauben Fannie Wurtz und Christian Pellis . Deshalb bietet Amundi bewusst beide Lösungen an. » Rentabilitätsziel von zehn Prozent bei Übernahmen « 70 N o . 2/2023 | institutional-money.com THEORIE & PRAXIS | Fannie Wurtz & Christian Pellis | Amundi FOTO: © CHRISTOPH HEMMERICH Mittelabflüsse in Segmenten mit sehr niedrigen Margen und dem chinesi- schen Markt.
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