Institutional Money, Ausgabe 2 | 2023

In den vergangenen Wochen sind unter den Asset Managern einige aufsehenerregende Deals bekannt geworden. Dazu zählt jedenfalls die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS Group, die zu einer Einverleibung der Fondstochter Credit Suisse AM führt. Die schweizerische GAM steht ihrerseits vor einer Übernahme durch die britische Liontrust, wo- bei sich einige aktivistische GAM- Aktionäre derzeit noch heftig da- gegen zur Wehr setzen und vorteil- haftere Konditionen fordern. Vor diesem Hintergrund könnten andere Deals weniger Beachtung gefunden haben, obwohl diese für Institutionelle relevant sind: So übernahm die Hamburger Laiqon (ex Lloyd Fonds) 30 Prozent der Anteile der auf Großanleger spezialisierten Invest- mentboutique QC Partners, die zu- letzt 1,8 Milliarden Euro an Assets verwaltete. Weitere 50 Prozent er- warb die Volksbank Mittelhessen. 20 Prozent verbleiben bei QC- Gründer Thomas Bareit. PGIM hat eine Mehrheitsbeteili- gung an der rund fünf Milliarden US-Dollar an Assets schweren Deerpath Capital erworben. Der US-amerikanische Private-Debt- Spezialist fokussiert sich auf die Finanzierung von durch Private- Equity-Sponsoren unterstützten Firmen im unteren Mid-Market-Bereich. First Sentier Investors erwarb ebenfalls eine Mehrheitsbe- teiligung, aber am 9,5 Milliarden US-Dollar großen europäischen Credit-Manager Alba- Core Capital. INFO: www.institutional-money.com DEKABANK 20-Milliarden-Mandat verloren: „Irrelevant“ 2023 droht der DekaBank aus Sicht der As- sets under Management im institutionellen Geschäft Gegenwind: DekaBank-Chef Georg Stocker kündigte an, dass ein Institutioneller ein 20 Milliarden Euro großes Einzelmandat gekündigt hat. Aus Ertragssicht sei dieser Wegfall für die Deka aber nicht relevant, sag- te Stocker. Der Grund: Hochvolumige Einzel- mandate wiesen häufig eine sehr geringe Profi- tabilität auf. Zukünftig wolle sich die DekaBank im institutionellen Geschäft stärker auf „werthaltige“ Aktivitäten konzentrieren. INFO: www.deka.de AMUNDI Ambitionierte Net-Zero-Kampagne Amundi will eine umfassende Palette von aktiv und passiv verwalteten „Net Zero Am- bition“-Fonds für die wichtigsten Anlageklas- sen auflegen. Die Ma- nager investieren in Unternehmen, die am besten in der Lage sind, den Umstieg auf eine emissionsarme Wirtschaft zu unterstüt- zen, damit das globale Ziel von Net Zero bis 2050 erreicht werden kann. Die Fonds nut- zen u.a. die aktive Ste- wardship-Politik von Amundi, um Unternehmen dabei zu unter- stützen, Net-Zero-Pläne in ihre Geschäftsmo- delle zu integrieren. „Es ist wichtig, Investoren eine breite Palette von Möglichkeiten zu bie- ten, um ihnen zu helfen, ihre Investitionen auf einen Net-Zero-Dekarbonisierungspfad auszurichten“, sagt Thomas Kruse, CIO von Amundi Deutschland. INFO: www.amundi.de NACHHALTIGKEIT VBL zieht nachhaltig nach und tritt PRI bei Die Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL) mit Kapitalanlagen mit einem Marktwert über 50 Milliarden Euro hat in den vergangenen Wo- chen ihre Nachhaltig- keitsbemühungen in- tensiviert. So wurde bekannt gegeben, dass die VBL der von den Vereinten Nationen unterstützten Organisa- tion „Principles for Re- sponsible Investment“ (PRI) beigetreten ist. Später kündigten die Karlsruher an, die CO 2 - Intensität von Aktien und Unternehmens- anleihen gegenüber Ultimo 2021 um 25 Pro- zent bis Ende 2025 zu reduzieren. Das CO 2 - Ziel soll dabei durch eine Kombination von Ausschlusskriterien, ESG-Integration, Engage- ment und Impact Investments realisiert wer- den. Vor allem Kohleinvestments sollen wei- ter reduziert werden. INFO: www.vbl.de UNIVERSAL INVESTMENT Pensionsgelder von Siemens gewonnen Universal Investment erhielt von Siemens Fonds Invest das Mandat für die Admi- nistration und die Front-Office-Lösungen für alle Publikums- und Spezialfonds mit einemGesamt- volumen von mehr als 18 Milliarden Euro. Bislang war die Société Généra- le dafür zuständig. Siemens Fonds In- vest bleibt unverän- dert die KVG der hauseigenen Fonds und fokussiert sich weiterhin auf ihre Kernkompetenzen wie das Asset Management. Siemens Fonds Invest gehört zu den 25 größten Fondsgesellschaften Deutsch- lands und verwaltet Vermögen in Spezial- fonds und vergleichbaren Mandaten – u.a. die Pensionsgelder des Siemens-Kon- zerns. INFO: www.universal-investment.com CREDIT SUISSE, UBS, GAM, LIONTRUST, LAIQON, QC PARTNERS, PGIM Spektakuläre Übernahmen Thomas Kruse, Amundi: „Es werden Billionen Euro an Kapi- tal benötigt, um den Weg zur Dekarbonisie- rung zu beschleunigen.“ Georg Stocker, DekaBank: „Aus Ertragssicht ist dieser Wegfall für die Deka nicht relevant.“ Achim Plate, Laiqon: „Mit QC Partners können wir unsere Kompetenzen und Ambitionen insbeson- dere im institutionellen Vertrieb weiter stärken.“ Dr. Michael Leinwand, VBL: „Die VBL betrach- tet die Reduktion der CO 2 -Emissionen als Teil ihrer treuhänderischen Verantwortung.“ Katja Müller, UI: „Wir sind stolz, dass wir die Siemens Fonds Invest als Partner für unsere Plattform gewinnen konnten.“ 16 N o . 2/2023 | institutional-money.com NACHRICHTEN & KÖPFE FOTO: © SLAVICA | AMUNDI, ALEX HABERMEHL | UNIVERSAL INVESTMENT, VBL | SCHAFGANS+DGPH, DEKABANK, GREGOR SCHLÄGER | LAIQON

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