Lufthansa: Bund schafft den Absprung mit hohem Millionengewinn
Der Bund löst seine Lufthansa-Beteiligung mit 760 Millionen Euro Gewinn auf und überlässt seinen Anteil wieder privaten Investoren.
Die Bundesregierung hat ihren gesamten Anteil an der Deutschen Lufthansa verkauft. Die Rettungsaktion für die Fluglinie während der Covid-Pandemie wurde so unter dem Strich mit 760 Millionen Euro Gewinn beendet, teilte die Finanzagentur des Bundes am späten Dienstag mit. Darüber informiert Bloomberg News.
Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds der Bundesregierung (WSF) hat seinen verbliebenen 9,9-Prozent-Anteil an der Kranich-Linie im Rahmen einer Blockplatzierung an institutionelle Anleger verkauft. In einer separaten Mitteilung hieß es von den Banken, dass ein Anteil von 6,2 Prozent für 6,11 Euro je Aktie verkauft worden sei.
“Die für den WSF insgesamt erzielten Erlöse aus der Veräußerung der Aktienbeteiligung in Höhe von 1,07 Milliarden Euro übersteigen den zum Erwerb der Beteiligung eingesetzten Betrag von 306 Millionen Euro mit 760 Millionen Euro deutlich” so Jutta Dönges, die Geschäftsführerin der Finanzagentur. “Mit dieser erfreulichen Bilanz endet die Beteiligung des WSF und das Unternehmen liegt wieder in privaten Händen.”
Die Lufthansa hat im vergangenen November den letzten Teil ihres Neun-Milliarden-Euro-Rettungspakets vorzeitig zurückgezahlt.
Ein möglicher Käufer wäre der Logistikmilliardär und reichste Deutsche Klaus-Michael Kühne. Der hatte erst kürzlich erklärt, er würde seinen Anteil von 15 Prozent gerne weiter aufstocken. Kühnes Reederei Hapag-Lloyd macht derzeit Rekordgewinne.
Erst einen Tag zuvor hatte Lufthansa sich mit ihren Piloten auf eine Gehaltserhöhung geeinigt und damit Streiks für etwa ein Jahr abgewendet. Eine Reihe von Arbeitskämpfen hatte die ohnehin schon chaotische Sommersaison für die Linie zuvor weiter verhagelt. (aa)