Themenfonds: Fünf Argumente sprechen dafür
Jeder Asset Manager hat das Ziel, langfristig eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen. Dafür gibt es verschiedene Wege, beispielsweise Themenfonds, meint LGIM, die für diese Art von Vehikeln eine Lanze bricht.


LGIM und von Königsmarck betonen, dass Themenfonds durch ihren Anlagefokus ein Investment in innovative Unternehmen ermöglichen, die oft ein größeres Wachstumspotenzial haben als der breite Markt. Die Dynamik einzelner Themen entstehe dabei aus den drei großen Megatrends, die Gesellschaft und Wirtschaft langfristig antreiben: "Technologie, Energie/Ressourcen und Demografie. Themenfonds entstehen dort, wo mindestens zwei dieser drei Megatrends zusammentreffen. So entsteht aus den Megatrends Technologie und Energie/Ressourcen das Thema Batterietechnologie", erläutert von Königsmarck.

"Unserer Meinung nach sollten Themen immer so konzipiert sein, dass sie langfristiges Wachstumspotenzial bieten, so langfristig, dass sie sich zu einem Sektor entwickeln können. Um eine Produktlösung für ein Thema zu entwickeln, müssen gewisse Kriterien erfüllt sein, wie etwa ein zu erwartendes zweistelliges prozentuales Umsatzwachstum für die nächsten fünf bis zehn Jahre sowie ein Gesamtmarkt von mindestens 100 börsennotierten Unternehmen, die sich dem Thema ausschließlich oder hauptsächlich widmen", so von Königsmarck. Produkte oder Dienstleistungen, die zu einem Thema gehören, sollten einen tatsächlichen Mehrwert in der Anwendung bringen und disruptives Potenzial aufweisen.

Um Themen mit disruptivem Potenzial zu finden, benötigt man Detailkenntnis und einen Experten, der die einschlägigen Unternehmen weltweit im Blick hat und entsprechende Daten zur Verfügung stellen kann. "Aktives Research bei der Zusammenstellung des ETFs oder eines zugrundeliegenden Indizes ist essentiell, um gerade in jungen und dynamischen Märkten die Unternehmen zu identifizieren, die dem Thema eindeutig zuzuordnen sind", so von Königsmarck. Man kann anfügen, dass LGIM sicher bejaht, diese Experten zu haben.

Auch wenn ein bestimmter Bereich sehr gutes Wachstumspotenzial verspricht, ein zu großer Fokus auf bestimmte Unternehmen schadet: "Ein ETF, in dem jeder Wert mit demselben Gewicht vertreten ist, sollte riskante Wetten auf die Erfolgsaussichten einzelner Unternehmen vermeiden. Denn wir wissen in der Regel heute nicht, wer der Gewinner von morgen sein wird. Das Gleichgewicht im ETF eröffnet außerdem die mögliche Chance, an der Wachstumsstory gerade junger und kleiner Unternehmen teilzuhaben, die mangels Marktkapitalisierung sonst nur zu geringem Teil oder sogar überhaupt nicht im ETF enthalten wären", führt von Königsmarck aus.

Ein weiteres Argument: In Themen-ETFs oder den zugrundeliegenden Indizes befindet sich von Königsmarck zufolge ein relativ großer Anteil von kleinen und mittelgroßen Unternehmen, die sich möglichst ausschließlich oder hauptsächlich auf ein Thema konzentrieren. Das führe zu relativ geringen Überschneidungen mit den gängigen Indizes am Markt. "Im Rahmen eines Core-Satellite-Ansatzes können Themenfonds so als Beimischung die Diversifikation des Portfolios stärken und erzeugen keine Klumpenrisiken."
"Jede Medaille hat zwei Seiten" oder "Wo viel Licht ist, gibt es auch viel Schatten". Diese bekannten Sprichwörter drücken in wenigen Worten aus, dass jeder Sachverhalt nicht nur rein positiv oder rein negativ ist, es gibt immer Vor- und Nachteile zu bedenken. Das gilt auch für Themenfonds, die nicht auf eine breite Streuung über viele verschiedene Branchen oder Anlagebereiche setzen, sondern sich auf ein bestimmtes Thema fokussieren.
Einige Experten stehen solchen Themenfonds kritisch gegenüber, wie beispielsweise Ralf Lochmüller, Geschäftsführer von Lupus Alpha. Philipp von Königsmarck, Head of Wholesale Deutschland, Österreich und Luxemburg beim Fondsanbieter Legal & General Investment Management (LGIM), ist anderer Meinung.
Von Königsmarcks fünf Argumente für die seit einigen Jahren sehr beliebte Produktkategorie finden Sie in der Bilderstrecke oben. (jb)