Institutional Money Kongress 2023

I n den Schweizer Medien sprach man vom Ende einer Ära, als Axel Weber im April 2022 nach zehn Jahren als Verwaltungsrat aus der Schweizer Großbank UBS ausschied. Wobei es für Weber nichts Neues ist, eine Ära zu gestal- ten, war er doch von 2004 bis 2011 Bundes- bankpräsident und als solcher maßgeblich an der Bekämpfung der großen Finanz- sowie der darauf folgenden Eurokrise beteiligt. Während der großen Finanzkrise musste Weber über seinen Schatten springen und entgegen erster Ankündigungen bei der Ret- tung des deutschen Bankensektors mithelfen. Damit kündigte sich ein Ende der europa- weiten und in den Verträgen von Maastricht verankerten Budgetdisziplin der Eurostaaten an – ein Trend, der sich mit der Eurokrise verstärkte. Spätestens mit dem Aufspannen diverser Euro-Rettungsschirme war es mit Maastricht endgültig vorbei. Jenseits des Machbaren Damit war 2011 für Weber der Bogen über- spannt. Er trat frühzeitig von seiner Position als Bundesbankpräsident zurück, da er, wie er später erklären sollte, mit der Geldpolitik in Europa nicht einverstanden gewesen sei. Nach einem einjährigen Zwischenspiel als als Gastprofessor an der Booth School of Business der University of Chicago folgte der Wechsel in die Privat- beziehungsweise Finanzwirtschaft: Als Verwaltungsratsprä- sident war er für die Neuausrichtung der UBS mit zuständig. Inzwischen fungiert er unter anderem als Berater bei Flossbach und Storch. Konflikt mit der EZB Freigespielt vo eines Verwal bringt, zögert len Ausrichtu hen. Konkret Christine Lag Entwicklung d anleihen däm Spezifisch bez mittelfristig h Eurozone sieh ziehung mit d ten Mario Dr freundschaftlic te Letzterer d 2011 von der sen Angst“ chen, die Deu vor den Folg Euro-Rettung habe. n den Zwängen, die der Posten tungsratspräsidenten mit sich e Weber nicht, mit der aktuel- ng der EZB ins Gericht zu ge- kritisierte er das Vorhaben von arde, auch in Zukunft auf die er Risikoaufschläge von Staats- pfend einwirken zu wollen. og er sich auf Italien, das er als ohen Belastungsfaktor für die t. Damit wird sich seine Be- em ehemaligen EZB-Präsiden- aghi nicht unbedingt h festigen, hat- och bereits „perver- gespro- tschland en der spakete VORTRAG 18. April 2023 Großer Saal | 9.40–10.30 Uhr Wo die EZB falschliegt – und was sie jetzt tun muss Der ehemalige Bundesbankpräsident und Verwaltungsratspräsident der UBS steht der EZB-Politik seit mehr als einem Jahrzehnt kritisch gegenüber. Wieso er den gegenwärtigen Kurs für verfehlt hält und was stattdessen zu unternehmen wäre. Der Facettenreiche Kaum jemand kennt das Kaleidoskop der Finanzmärkte so gut wie Axel Weber, der als Bundesbankpräsident die Geldwirtschaft und als UBS-Präsident die große Finanzwirtschaft maßgeblich mitbestimmt hat. Egal ob als Bundesbankpräsident oder als Verwaltungsrats- V präsident der UBS: WEBER AXEL war immer ein Freund klarer Worte. Auch den aktuellen Kurs der EZB findet der nom subopt Öko imal. Axel Weber 12 I NS T I TUT I ONA L MONE Y KONGR E SS 2023 | S TARRE F ERENT EN G F I N A NC E L P F O T O : © S I MON D AWS ON | 2 0 2 0 B L OOM B E R

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